Archive for the Beschallungsabhängigkeit Category

Der Hit-Sampler 2009

Posted in Beschallungsabhängigkeit on Sonntag, 28. Februar 2010 by mediensucht

Und da ist er dann doch noch im Februar: Mein Hit-Sampler 2009. Wegen der Menge an guter Musik sind es wieder 2 CDs geworden, wobei jeder Künstler nur ein Mal vertreten sein darf und der Song 2009 veröffentlicht bzw. in den Charts vertreten sein sollte.

CD1

1. Maximo Park – In Another World (You’d Have Found Yourself By Now)
Album: Quicken The Heart
Hörprobe

2. Mando Diao – Maybe Just Sad
Album: Give Me Fire
Hörprobe

3. (The) Kilians – Hometown
Album: They Are Calling Your Name
Hörprobe

4. Tegan & Sara – Hell
Album: Sainthood
Hörprobe

5. Muse – MK Ultra
Album: The Resistance
Hörprobe

6. Noisettes – Beat Of My Heart
Album: Wild Young Hearts
Hörprobe

7. Julian Casablancas – Out Of The Blue
Album: Phrazes For The Young
Hörprobe

8. Bell X1 – The Great Defector
Album: Blue Lights On The Runway
Hörprobe

9. The Bishops – Wandering By
Album: For Now
Hörprobe

10. Atomic – Oh Suzanne
Album: 13 Semester – OST
Hörprobe

11. Emiliana Torrini – Jungle Drum
Album: Me & Armini
Hörprobe

12. Myriad Creatures – Final Call
Album: The Right Way To Do Wrong
Hörprobe

13. Manic Street Preachers – Marlon J.D.
Album: Journal for Plague Lovers
Hörprobe

14. Foo Fighters – Wheels
Album: Greatest Hits
Hörprobe

15. Arctic Monkeys – Crying Lightning
Album: Humbug
Hörprobe

16. Franz Ferdinand – Lucid Dreams
Album: Tonight: Franz Ferdinand
Hörprobe

17. Jennifer Rostock – Heul Doch
Album: Der Film
Hörprobe

18. U2 – Magnificent
Album: No Line On The Horizon
Hörprobe

CD2

1. Robbie Williams – Bodies
Album: Reality Killed The Video Star
Hörprobe

2. a-ha – Riding The Crest
Album: Foot Of The Mountain
Hörprobe

3. Phoenix – 1901
Album: Wolfgang Amadeus Phoenix
Hörprobe

4. The Temper Trap – Sweet Disposition
Album: Conditions
Hörprobe

5. The Big Pink – Dominos
Album: A Brief History Of Love
Hörprobe

6. Placebo – Ashtray Heart
Album: Battle For The Sun
Hörprobe

7. Alberta Cross – ATX
Album: Broken Side Of Time
Hörprobe

8. Doves – House of Mirrors
Album: Kingdom Of Rust
Hörprobe

9. Kasabian – Underdog
Album: West Ryder Pauper Lunatic Asylum
Hörprobe

10. The Raveonettes – Suicide
Album: In and Out Of Control
Hörprobe

11. St. Vincent – Actor Out Of Work
Album: Actor
Hörprobe

12. The Asteroids Galaxy Tour – Around The Bend
Album: Fruit
Hörprobe

13. Empire Of The Sun – We Are The People
Album: Walking On A Dream
Hörprobe

14. Bon Jovi – We Weren’t Born To Follow
Album: The Circle
Hörprobe

15. The Dead Weather – Hang You From The Heavens
Album: Horehound
Hörprobe

16. Billy Lunn – Supermassive Black Hole (Acoustic Cover Version)
Album: Acoustic Adventures @ Internet
Hörprobe

17. Mark Knopfler – Border Reiver
Album: Get Lucky
Hörprobe

18. Die Gefundenen Fressen – Prenzlauer Berg
Album: Die Gefundenen Fressen
Hörprobe

Titel des neuen MUSE-Albums: The Resistance

Posted in Beschallungsabhängigkeit on Freitag, 22. Mai 2009 by mediensucht

Der Titel des neuen MUSE-Albums, dessen Veröffentlichung für Sommer diesen Jahres erwartet wird, ist:

THE RESISTANCE

bandtwitterimage

(via http://twitter.com/musewire)

Bundesvision Song Contest 2009 – Meine Bilanz

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , , , on Sonntag, 15. Februar 2009 by mediensucht

vision1Als Konkurrenz zum Ausscheid für den Eurovisions Song Contest hat Stefan Raab einst seinen Bundesvision Song Contest ins Leben gerufen, bei dem für jedes Bundesland Künstler in den Wettbewerb gehen, über deren Abschneiden dann das Publikum entscheidet. Leider folgt dieser Wettbewerb den gleichen Gesetzen wie der Konkurrent: Der Künstler mit den meisten Fans gewinnt. Hier mein kleiner Überblick in der Reihenfolge des Auftritts:

Hessen: Fräulein Wunder – Sternradio (Platz 6)
Fräuleinwunder ist eine weitere Band a la Juli oder Silbermond im Emo-Style, die musikalisch nicht viel zu bieten hat. Zumindest optisch gibt es einige Reize, wobei ich mich frage, wieso ausgerechnet die 80er wieder Einzug in die Jugendmode halten. Platz 6 zeigt, dass diese Kombination doch einigen Zuschauern gefallen haben muss.

Saarland: P:Lot – Mein Name ist (Platz 14)
Die durchaus sympathischen Jungs aus dem Saarland hatten u.a. an der geringen Größe ihres Bundeslandes, ihrer geringen Fanzahl und der bekannteren Konkurrenz zu leiden. Der Song war gar nicht so schlecht, wenn er auch etwas besser hätte vorgetragen werden können. An der Livestimme muss der Sänger noch arbeiten. Platz 14 ist weit unter Wert.

Mecklenburg-Vorpommern: Marteria – Zum König geboren (Platz 13)
Musikalisch auf dem Gebiet besser als der eintönige Peter Fox, die Live-Darbietung von Marsimoto war aber unter aller Sau. Auch textlich war der Song wenig einfallsreich. Zurecht auf den hinteren Plätzen.

Sachsen-Anhalt: Angela’s Park – Generation Monoton (Platz 16)
1. Platz für den kürzesten Rock, letzter Platz beim Contest. Ganz so schlecht war das nicht, was Angela’s Park da ablieferten, leider aber viel zu Mia und zu monoton in der Aussage. Verzichtbar.

Nordrhein-Westfalen: Rage – Gib dich nie auf (Platz 3)
Respekt! Auf so einen Contest eine Metalband zu schicken und mit ihr einen 3. Platz abzustauben … Hut ab! Ehrlicher Metal und eine große Fangruppe waren wohl auch nicht unbeteiligt am Erfolg. Eine kleine Überraschung.

Thüringen: Chapeau Claque – Pandora – Kiss Miss Tragedy (Platz 7)
Noch mal eine Mia-Kopie mit verschwurbelten Texten und langweiliger Musik, Platz 7 ist wohl die reine Übertreibung.

Brandenburg: Sven van Thom – Jaqueline (Ich hab Berlin gekauft) (Platz 9)
Sicher der schrägste Auftritt des Abends (Flowin Immo zählt hier nicht). Der Sänger von Beatplanet kommt auch solo mit witzigem Text und skurrilem Auftritt daher. Musikalisch ist das Ganze gewöhnungsbedürftig, am Ende aber immer noch besser als der Einheitbrei von Peter Fox. Die Platzierung im Mittelfeld geht in Ordnung.

Bayern: Claudia Koreck – I wui dass Du woasst (Platz 10)
Das sympathische Madel aus Bayern traut sich mit bayrischem Dialekt und Songwriter-Rock in den Wettbewerb. Der erstaunlich kraftvolle Auftritt reicht aber nur für Platz 10.

Schleswig-Holstein: Ruben Cossani – Bis auf letzte Nacht (Platz 8 )
Ruben Cossani wandeln auf den Spuren von Beatplanet und präsentieren ebenfalls 60er-Jahre-Beatmusik, doch bei Weitem nicht so originell und virtuos wie ihre Vorgänger. Dem Aufritt fehlt es an Kraft und Witz. Schade eigentlich.

Niedersachsen: Fotos – Du fehlst mir (Platz 15)
Die Fotos haben schon bessere Stücke gemacht. Dieser etwas nach The Cure klingende Song ist nicht nur inhaltlich relativ nichtssagend, auch musikalisch ziemlicher Britpop-Einheitsbrei. Ein verdienter vorletzter Platz.

Bremen: Flowin IMMO et les Freaqz – Urlaub am Attersee (Platz 11)
Dieser Gagaauftritt war eigentlich nur peinlich. So viel gute Musik scheint tatsächlich nicht aus Bremen zu kommen. Ein kläglicher Versuch, sich musikalisch an den Fantastischen Vier zu orientieren, dazu noch eine Verhunzung österreicherischer Landschaft und ein alberner Auftritt. Der letzte Platz wäre verdient gewesen.

Rheinland-Pfalz: Pascal Finkenauer – Unter Grund (Platz 12)
Mmh, so viel lässt sich zu Pascal Finkenauer nicht sagen. Ein Allerweltsauftritt mit einem Allerweltssong. Finkenhauer würde „gern den Tag vergessen“, ich habe seinen Auftritt schon vergessen.

Sachsen: Polarkreis 18 – The Colour of Snow (Platz 2)
Das ist also die Musik unserer Zeit. Ein bisschen Kraftwerk, ein bisschen Erasure und immerhin etwas deutscher Text. Dazu noch ein durchgestylter Auftritt, der beim Publikum super ankam. Meine Sache ist das nicht unbedingt, aber sei’s drum. Die große Fangemeinde reicht für Platz 2.

Baden-Württemberg: Cassandra Steen – Darum leben wir (Platz 4)
Uninspirierter Soulpop, bedeutungssschwanger und pathetisch vorgetragen. Ich fand’s langweilig, weshalb ich auch die gute Platzierung nicht so recht verstehe. Wenn man sich allerdings die deutschen Charts so anschaut, muss man sich nicht wundern.

Hamburg: Olli Schulz – Mach den Bibo (Platz 5)
Sehr witziges Intro (Vorstellungstrailer), sein Lied ist aber nur mit einigen Promille wirklich gut. Ein typischer Partysong, der so ganz ohne Party ziemlich dämlich wirkt. Dennoch gab’s mit Platz 5 ein erstaunlich gutes Ergebnis.

Berlin: Peter Fox – Schwarz zu blau (Platz 1)
Hier zeigt sich, dass sich Raabs Wettbewerb auch nicht großartig von seinem „Vorbild“ (Eurovisions Contest) unterscheidet. Hier zählt nicht musikalische Qualität, sondern schlicht die größte Fangemeinde. Ja, ich weiß, ein Haufen Leute steht auf diese inzwischen ziemlich eintönige Dancehall-HipHop-Musik. Ich finde aber, dass Peter Fox seit einiger Zeit stark abbaut. Die Seeed-Alben werden immer schlechter und auf seinem Soloprojekt klingt ein Song wie der andere. Hier ist also festzustellen: Peter Fox hat mehr Fans als Polarkreis 18, die mehr Fans als Rage haben.

vision2

Anmerkung: Ich sah die Veranstaltung im Internet ohne nervende Werbung und unnötiger Unterbrechnungen.

The Subways live in Mannheim

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , , on Montag, 9. Februar 2009 by mediensucht

charlotte1Da die Subways dieses Jahr noch ein paar Zusatzkonzerte in Deutschland gaben, habe ich mir die Chance nicht nehmen lassen, diese großartige Band mit ein paar Freunden nochmals zu sehen/hören. Letzten Samstag ging es nach Mannheim, wo die Subways in der Alten Feuerwache vor ausverkauftem Haus spielten. The Subways haben sich vom Geheimtipp zum Konzerthausfüller entwickelt, was ausverkaufte Hallen in ganz Europa beweisen.

Als Vorband fungierte dieses Mal eine junge Band aus Hamburg, die gerade ihre erste Single veröffentlichte. One Fine Day erfüllten ihre Aufgabe als Einheizer (wirklich nötig ist das bei den Subways natürlich nicht) par excellence. Die Jungs spielten abwechslungsreichen Modern Rock mit eingängigen Melodien und waren dabei gleich ordentlich laut. Eine zweite Vorband wie im letzten Jahr gab es nicht, was uns eine Enttäuschung a la Twin Atlantic ersparte.billy11

Nach kurzer Umbaupause und dem üblichen Lichtsignal vom Papa der Brüder ging es dann auch gleich los. Die Setliste wurde im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeändert, so diente mal wieder „Rock and Roll Queen“ als Starter. Damit war auch gleich die Stimmung auf höchstem Niveau, wo sie auch bis zum Ende blieb. Sänger Billy, wie immer mit freiem Oberkörper, sprühte nach ewig langer Tour immer noch voller Energie. Der geübte Subways-Konzert-Besucher erkannte aber leichte Abnutzungserscheinungen. Auch Bassistin Charlotte sprang zwar wieder wie ein Flummi über die Bühne, bei weitem aber nicht so ausufernd wie noch im letzten Jahr. Nur Schlagzeuger Josh schien nicht ausgelastet und spielte das ganze Konzert mit einer Wollskimaske über dem Kopf. Als wenn es in der Halle nicht warm genug gewesen wäre ;o)


Die Subways spielten ihr übliches Programm gewohnt unbeschwert. Der obligatorische Stagedive von Billy (er ließ sich auf den Händen des Publikums zu „Oh Yeah“ bis zum Mischpult tragen und zurück) war ebenso dabei wie die Einordnung des Publikums auf der „Verrücktheitsskala“. Hier fing es in Mannheim schon bei 9.2 Punkten an, um die Wertung nach einigem Gegröle auf die meist üblichen 10 Punkte zu heben. Nur der auch fast übliche Fantalk von Billy fehlte nach Konzertschluss. Wahrscheinlich war er nach der langen Tour doch zu ausgepowert. Auch hier erkennt man, dass die Subways mal wieder ein größere Pause nötig haben, die sie sich auch redlich verdient haben. Laut Tourplan geht es aber noch einige Zeit weiter. Nur im März ist eine längere Pause geplant, die die Subways auch zur Erholung nutzen sollten. Viele Konzerte sind einerseits großartig für die immer größer werdende Fangemeinde, birgen aber auch die Gefahr, sich zu verheizen, was im schlimmsten Fall zur Auflösung führen kann. Hoffen wir, dass es so weit nicht kommt. Die Subways stehen erst am Anfang ihrer schon jetzt beeindruckenden Karriere.


Die 80 Minuten Rockparty in Mannheim gingen viel zu schnell vorbei und haben sich wieder vollends gelohnt. Auch bei meinem dritten Konzert der Subways gab es nichts zu meckern. Vielleicht klappt es dieses Jahr ja noch mal auf einem Festival. Shake, shake!

Mein Hit-Sampler 2008

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , on Mittwoch, 31. Dezember 2008 by mediensucht

Auch dieses Jahr habe ich mir einen Sampler mit den Hits des Jahres 2008 zusammengestellt. Als selbstauferlegte Regeln galten: VÖ im Jahre 2008 und max. ein Song von einem Album. Der Sampler ist relativ mainstreamig geratern und eine 2. CD wie im letzten Jahr gibt es nicht. Das mag an der etwas dünnen 2. Jahreshälfte liegen, aber auch an Zeitmangel für Recherche.

1. The Subways – Kalifornia 2:54
Album: All Or Nothing – Video: hier
Für mich ist All Or Nothing das Album des Jahres. Und das nicht nur, weil Muse kein Album veröffentlicht haben. Nach dem schon brillanten Debüt konnten die Subways das Niveau halten, wenn man nicht sogar von einer weiteren Steigerung sprechen kann. Kalifornia ist nicht nur der Starter der Tour gewesen, sondern auch lange Zeit mein Lieblingssong des Albums.

2. Johnossi – Up In The Air 3:23
Album: All They Ever Wanted – Video: hier
Johnossi sind eine grandiose Band aus Schweden, die ich mal wieder viel zu spät kennen lernte (Dank den üblichen Verdächtigen). Hier konnte das aktuelle zweite Album aber nicht an den Debütkracher anschließen. Die Songs sind weniger eingängig. Dennoch ist All They Ever Wanted immer noch ein gutes Album, auf dem mir Up In The Air hier am besten passt.

3. Millencolin – Detox 3:27
Album: Machine 15 – Video: hier
Die Altherrenpunker präsentieren wieder ein Album aus wenig anspruchsvollen Rocknummern, die man super nebenher laufen lassen kann. Am eingängigsten ist Detox.

4. Jennifer Rostock – Kopf oder Zahl 2:22
Album: Ins offene Messer – Video: hier
Die Band aus Berlin überrascht mit frischem und frechem Rock. Auch live haben die Fünf eine erstaunliche Bühnenpräsenz. Das Album lässt gegen Ende hin etwas nach. Kopf oder Zahl befindet sich daher auch im ersten Drittel des Albums.

5. Kaiser Chiefs – Never Miss A Beat 3:08
Album: Off With Their Heads – Video: hier
Beim aktuellen Album brauchte es längere Einhörzeit als bei den letzten Alben. So langsam finde ich aber auch Gefallen. Bei Never Miss A Beat ging es aber sofort ab. Eine rockige Nummer mit witzigem Text.

6. Lenny Kravitz – Love Love Love 3:21
Album: It Is Time For A Love Revolution – Video: hier
Auf Kravitz ist mal wieder Verlass. Ohne sich groß zu verbiegen, liefert er seit Jahren prächtigen Old-School-Rock. Gefällt mir deshalb auch alle Jahre wieder. Inhaltlich geht es mal wieder um : Love Love Love

7. Oasis – The Nature Of Reality 3:47
Album: Dig Out You Soul – Video: hier
Oasis bleiben sich treu, eine gewisse Entwicklung und Lust auf Experimente ist aber dennoch hörbar. Auf dem Album gibt es u.a. indische Elemente a la Kula Shaker zu vernehmen. Bei The Nature Of Reality geht es ordentlich bluesrockig zu.

8. Gabriella Cilmi – Sweet About Me 3:23
Album: Lessons To Be Learned – Video: hier
Die Gute-Laune-Nummer des Jahres, die keine Hüfte bewegunglos ließ. Einigen wird er inzwischen zu Hals hinaus hängen, da ich aber wenig Chartradio höre, ist mir der Song weiterhin sympathisch.

9. Duffy – Mercy 3:40
Album: Rockferry – Video: hier
Duffy wurde als Konkurrenz zu Amy Winehouse gehandelt. Musikalisch mag das stimmem, in der Presse war Duffy aber erfreulich wenig mit schlechten Nachrichten vertreten. Die Musik spricht für sich.

10. Jack Johnson – Hope 3:42
Album: Sleep Through The Static – Video: hier
Der Surferboy lieferte auch dieses Jahr Bewährtes. Coole entspannende Mücke, hervorragend zum Relaxen. Paradebeispiel: Hope.

11. Amy MacDonald – This Is The Life 3:06
Album: This Is The Life – Video: hier
Eine Single, die dieses Jahr in den Radios auch rauf und runter lief. Das zugehörige Album ist mir nicht bekannt.

12. Nada Surf – Beautiful Beat 4:38
Album: Lucky – Video: hier
Lucky ist ein Album, das leider gegen Ende etwas beliebig wird. Die ersten Song – darunter auch Beautiful Beat – sind aber klasse.

13. Farin Urlaub Racing Team – Pakistan 2:50
Album: Die Wahheit über’s Lügen – Video: hier
Der heimliche Chefarzt scheint im Keller eine automatische Songproduktionsanlage zu haben. Jedes Jahr etwas Neues und ständig auf Tour. Immer noch rockbar.

14. Slut – If I Had A Heart 3:55
Album: Still No. 1 – Video: hier
Nicht wirklich meine Nummer 1 und auch ein Album ohne die großen Hits, dennoch angenehm hörbar. Und If I Had A Heat ist ein Hit und kommt damit auf diesen Sampler.

15. Keane – Lovers Are Losing 5:04
Album: Perfect Symmetry – Video: hier
Keane steht auch mit ihrem neuen Album für schöne Melodien mit leichtem 80er-Touch. Aus dem sehr guten Album hier Lovers Are Loosing als Samplerbeigabe.

16. Coldplay – Lost 3:55
Album: Viva La Vida Or Death And All His Friends – Video: hier
Wie immer hat mich auch dieses Coldplayalbum etwas Reinhören gekostet, dann war es wiederum großartig. Interessant sind die unkonventionellen Songstrukturen, die schon auf vorherigen Alben etabliert wurden. Lost gibt es übrigens auch als wunderbare Akustikversion.

17. The Raconteurs – Consoler Of The Lonely 3:25
Album: Consolers Of The Lonely – Video: hier
Das Ausweichprojekt von Jack White mausert sich zum ernstzunehmenden Nachfolger der White Stripes. Dank Arbeitsteilung auf dem Sängerposten ist auch Consoler Of The Lonely ein abwechslungsreiches Album geworden. Das beweist schon der erste Titel gleichen Namens.

18. Jack White ft. Alicia Keys – Another Way To Die 4:22
Album: Quantum Of Solace OST – Video: hier
Einer der guten Titelsongs, der nicht ganz an den Letzten heran reicht. Auf jeden Fall passend zum neuen Bond-Image.

19. The Verve – Love Is Noise 5:29
Album: Forth – Video: hier
Für so ein hingerotztes kommerzielles Album wie Forth ist das neue Verve-Werk ziemlich hörbar. Love Is Noise ist witzigerweise aus Ahs und Uhs gebaut, was erstaunlich gut funktioniert.

20. Thomas D – Der eine Schlag 5:22
Album: Kennzeichen D – Video: hier
Der kleine Weltverbesserer unter den Fantastischen Vier mit einem kraftvollen Song auf einem eher relaxten Album.

1:15:23

The Subways live in Köln

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , , , , , , on Freitag, 14. November 2008 by mediensucht

The Subways, sollte sie noch jemand nicht kennen, sind eine junge Band aus Hertfordshire in England. Die zwei Jungs mit Mädel machen erfrischenden Alternative Rock. Das erste Album veröffentlichten die Drei 2005 im zarten Teeniealter. Young For Eternitiy ließ nicht nur Musikfans aufhorchen, auch die Werbeindustrie bediente sich an der kraftvollen Musik beispielsweise für Kampagnen von Rimmel, The Sun oder Stirb Langsam 4. Dieses Jahr erschien das zweite Album All Or Nothing, das erfolgreich wie auch qualitativ an das Debüt anschließen konnte.

Ein Konzert der Subways ist meist recht kurz, aber heftig. Sänger und Leadgitarrist Billy Lunn, Bruder und Schlagzeuger Josh Morgan und die Bassistin Charlotte Cooper verausgaben sich immer voll und ganz. Die Subways allein zu sehen, würde gerade bei den günstigen Konzertticketpreisen von unter 20 € schon reichen. Es gab aber noch zwei Bands zusätzlich zu sehen. Als Support waren in der Live Music Hall Blackmarket und Twin Atlantic angekündigt.

blackmarket

Blackmarket hinterließen einen guten Eindruck. Die Indie-Rock-Songs der Jungs aus Arizona (USA) waren wunderbar rockig und eingängig. Auch abseits der Bühne stellten sich Blackmarket als umgängliche Typen heraus, die auch mal ein Schwätzchen mit den Fans riskieren. Kleine Story am Rande: Ein paar Freunde von mir besuchten gleich drei Konzerte der Subways, was Blackmarket nicht verborgen blieb. Vor dem Konzert in Köln wurden sich auch prompt von Blackmarket angesprochen. Normalerweise ist das ja eher umgekehrt. Sogar die Setlist wurde leicht geändert, damit bei den Dauergästen keine Langeweile aufkommt.

Twin Atlantic enttäuschte dagegen. Die Band aus Glasgow sah nicht nur optisch scheiße aus, sie wusste auch nicht, was sie eigentlich für Musik spielen wollte. Mit sehr viel Wohlwollen könnte man ihren Output mit dem von System Of A Down vergleichen. Gute Ansätze waren immerhin vorhanden, doch sobald man ein Konzept erkannte, ging es wieder in eine andere Richtung oder es wurde einfach nur übel laut. Naja, ich stelle den Auftritt von Twin Atlantic mal als misslungenes Experiment dahin.

the_subways1

Nach dem Lärm wurde dem Publikum dann endlich gezeigt, wie man richtig gut laut ist. Die Subways betraten energiegeladen die Bühne. Der Opener Kalifornia war gleich der optimale Einstieg, um die Vorband vergessen zu machen. Dann ging es gute 70 Minuten zur Sache. Bassistin Charlotte machte den Flummi und hüpfte, wenn sie mal nicht ihre süße Stimme ertönen ließ, quer über die Bühne. Billy kam gleich ohne T-Shirt auf die Bühne, wohlwissend, dass ein Shirt bei so viel schweißtreibender Arbeit nur lästig wird. Er sang durchgehend kraftvoll und ließ seine Klampfe melodisch kreischen. Schlagzeuger Josh neuerdings mit kurzen Haaren malträtierte sein Schlaginstrument ohne Nachlass.

Auch im Publikum ging es ab. Es wurde fleißig mitgesungen und – was ich als eine Unsitte empfinde – ordentlich gepogt. Warum beschränkt man sich nicht auf`s Hüpfen, Springen oder ausgelassen Tanzen? Neuerdings muss man wohl noch eine Woche nach einem Konzert körperlich spüren (und sehen), dass man es besucht hat. Ganz vorne rechts direkt vor Charlotte, ging es noch einigermaßen gesittet zu, und bei dem Anblick und der klasse Musik kann einen eh nichts die Seele trüben. Auf Billys „fucking crazy“-Skala gab es für`s Kölner Publikum nach anfänglicher 9 dann doch eine 10.

the_subways2

Die Songauswahl war gut, eine schöne Mischung aus beiden Alben der Subways. Ruhigere Lieder waren allerdings kaum vertreten. So waren die gut 70 Minuten schnell vorbei. Am Ende machte Billy noch seinen obligatorischen Stagedive und schaffte es auf den Händen des Publikums bis zur gegenüberliegenden Bar. Nach dem Konzert signierte Billy dann noch fleißig CDs und T-Shirts, ließ sich mit Fans fotografieren und plauderte mit seinen Anhängern. Es ist schon faszinierend, dass diese „Bühnensau“ nach dem Konzert so nett und umgänglich ist. Sehr sympathisch! Ich freue mich schon auf`s nächste Konzert, wann auch immer. An einem neuen Album wird laut Billy schon gearbeitet …

The Raconteurs live in Berlin

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , , , on Freitag, 4. Juli 2008 by mediensucht

Jack White war in den letzten Wochen in jedermanns Ohren. Beim Einmarsch der Mannschaften bei der Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz wurde jedes Mal der Song Seven Nation Army von den White Stripes angespielt. Er regte dermaßen zum Mitgrölen an, dass er auch während eines Spiels noch mehrfach intoniert wurde. Neudeutsch wird er deshalb nur noch mit „Naaa na na na na naaa naaa“ betitelt. Mit den White Stripes scheint es allerdings zu Ende zu gehen, da Whites Ex-Frau und „Schwester“ Meg ihre Angstzustände nicht in den Griff bekommt. Schon 2005 gründete Jack mit ein paar Freunden, die auch schon auf eine eigene Musikkarriere verweisen konnten, The Raconteurs quasi als Feierabendband, um seinem, wie es scheint, unbändigen Drang nach Songwriting und Liveauftritten nachzukommen.

Vorgestern baten die Raconteurs also zu ihrem einzigen Deutschlandkonzert der aktuellen Tour nach Berlin. Huxleys Neue Welt war mit ca. 1500 Zuschauern/-hörern nahezu ausverkauft. Damit komme ich auch gleich zum Negativen des Konzerts. Das Huxleys bietet zwar als mit Stuck verzierter alter Veranstaltungssaal ein schönes Ambiente, die parallelen Wände und die breite Fensterfront sind aber eher schlecht für die Akustik. Der Tontechniker verstand es nicht, mit dem Raum zu arbeiten. Überhaupt ist sein Werk als schlecht zu bezeichnen. Die Instrumente schienen auf ein White Stripes-Konzert eingestellt zu sein, wo es ja darauf ankommt, mit einer begrenzten Anzahl an Instrumenten (2) ein Maximum an (Raum-) Klang zu erzeugen. Hier versuchten sich nun die fünf Instrumente gegenseitig zu übertönen, was zu einem akustischen Durcheinander ohne Differenzierung führte. Es gab Übersteuern und Verzerrungen, die es dem Zuschauer nicht einfach machten, das Konzert vollends zu genießen. Die Lightshow kann man ebenfalls als uninspiriert bezeichnen. Immerhin war das Bühnenbild nett

Nun aber zum positiven Rest: Jack White steckte voller Kraft. Ihm machte es sichtlich Spaß, mit einer ganzen Band (die vier Raconteurs wurden noch durch einen Keyboarder ergänzt) zu spielen und nicht als Alleinunterhalter gegen die begrenzten Möglichkeiten seiner Schlagzeugerin anzuspielen. Den Gesang teilte er sich mit Brendan Benson fast brüderlich zu etwa gleichen Teilen, wobei sich die melodiöse Country-Stimme von Benson und die schrillere Rockstimme Whites prima ergänzten. Überhaupt klappte das Zusammenspiel der ziemlich gegenteiligen Gestalten ausgezeichnet. Hier der hagere, blondgelockte Bluesrocker, dort der kräftige, hochgewachsene und in Schwarz gekleidete Garagenrocker. Musikalisch ging es live eher in Richtung White Stripes. Die sanften Bluesnummern der Alben wurden kaum gespielt oder so verrockt, dass sie ins härte Konzertkonzept passten. Höhepunkt war sicherlich die erste Single der Band Steady, As She Goes etwa in der Mitte des Konzerts, bei der der Saalboden vom Hüpfen der Massen erbebte. Nach intensiven und guten 85 Minuten inklusive einiger Zugaben war dann Schluss. Wäre die schlechte Akustik nicht gewesen, hätte man von einem großartigen Konzert sprechen können. So ergibt sich nur das Gesamturteil „gut“. Es bleibt zudem die Erkenntnis, dass es mit Jack White wohl auch ohne die White Stripes erfolgreich weitergeht.

Anmerkung: Die Vorgruppe Earthbend aus Finsterwalde konnte man sich anhören, sie hinterließ aber keinen tieferen Eindruck.

MUSE – HAARP

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , , on Mittwoch, 7. Mai 2008 by mediensucht

Achja, eines wollte ich noch loswerden:

LEGEN … wait for it … DARY!!!

fritz15

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , , , , , , , , on Mittwoch, 5. März 2008 by mediensucht

Am 01.03. diesen Jahres feierte das Radio fritz des RBB mit einem Konzert in der arena Berlin seinen 15 Geburtstag. Es waren 7 bzw. 8 teils namhafte Bands/Künstler eingeladen. Ca. 6 Stunden live-Musik für 23 Euro – das war ein Pflichtbesuch. Hier ein kleiner Abriss der Veranstaltung:

fritz15.jpg

Makabu
Die Thüringer Makabu machten den Anfang. Die von Pate Clueso angekündigte Band aus Erfurt bot guten englischen Softrock mit einer ordentlichen Prise Melancholie. Insgesamt vielleicht etwas eintönig und für den Anlass auch zu wenig mitreißend, dennoch sollte man die Ohren für diese Newcomer offen halten.

Clueso
Clueso heizte die Stimmung in der Halle dann tüchtig an und spielte seltsamer Weise am längsten von allen Acts. Die Mischung der Songs stimmte, auch wenn mich teils die Interpretation der Stücke störte. Out of Space wurde beispielsweise zu einem Steigerungslauf ohne Höhepunkt degradiert. Alles in allem aber eine ordentliche knappe Stunde Show.

Soko
Mieze von Mia kündigte dieses äußerst schüchtern wirkende Girlie Soko aus Frankreich an. Was die zierliche Französin, die eigentlich Stéphanie Sokolinski heißt, dann aber auf der Ukulele, dem Keyboard und am Schlagzeug solo ablieferte, war vielleicht die Überraschung des Abends. Die Musik ging von „soft“ bis „Party-Mucke“, und die Texte hatten sich gewaschen. Die Dame hatte es faustdick hinter den Ohren. Die besungenen Themen gingen von Rache bis Sex. Da Soko auch Schauspielerin ist, liegt der Verdacht nahe, dass diese Mädchenattitüde nur Show ist – dann allerdings eine verdammt gute!

Mia
An Mia hatte ich die geringsten Erwartungen an diesem Abend. Ich hörte sie vor Jahren bei einer anderen Jubiläumsveranstaltung, wo sie ganz übel klangen. Der Tonmann mit Hörschaden wurde wohl verbannt, so dass es diesmal am Sound nichts auszusetzen gab. Die Berliner lieferten sogar eine gute Show ab. Über das Gelaber von Mieze kann man denken, was man will, musikalisch war der Auftritt aber erstklassig!

Jennifer Rostock
Diese Band kannte ich vorher nicht. Ich wusste nur, dass Jennifer Rostock bei Raabs Bundesvision Song Contest beteiligt waren und eine Art Punkrock spielen würden. Auch hier wurde ich positiv überrascht. Das war wunderbar eingängiger deutscher Rock und die dünne, mit einem Werkzeugkasten behangene Sängerin machte ordentlich Stimmung.

The Subways
Für viele Zuhörer waren The Subways der Höhepunkt des Abends. Ich kannte die drei jungen Hüpfer von der Insel nicht namentlich, nur ihre Songs Oh Yeah aus einer Boss-Werbung und Rock & Roll Queen aus dem Film Stirb Langsam 4.0 vom Hören. Dass die Indierocker so derartig abgehen, hätte ich wiederum nicht erwartet. Auch hier scheint es sich um gespaltene Persönlichkeiten zu handeln. Auf der Bühne die absoluten Rampensäue, Gitarrist und Sänger Billy und Schlagzeuger Josh (Brüder) mit freiem Oberkörper und nach dem Gig das Schlagzeug zerstörend, Bassistin Charlotte (mit Billy verlobt) wild herumspringend, gaben nach der Veranstaltung als einzige Band ganz brav und nett Autogramme und ließen sich mit Fans ablichten. Sehr sympathisch! Und verdammt geile Musik!

subways.jpg

Fettes Brot
Nach den wilden Subways ging es wieder etwas ruhiger zur Sache. Gewohnt routiniert spulten die Brote (unterstützt von Pascal Finkenauer) ihr Kurzprogramm ab und sorgten für einen angemessenen Abschluss. Die Bässe wummerten und die Halle ging ausgelassen mit. HipHop, live dargeboten mit einer Band, die echte Instrumente spielt, ist immer ein doppelter Genuss im Vergleich zum Studioalbum.

Wie man an meinen überaus positiven Worten erkennen kann, war der Konzertabend äußerst gelungen, vom genialen Preis-Leistungsverhältnis ganz zu schweigen! Danke, fritz! Ich höre dennoch weiter RadioEins 😉

Lenny Kravitz live in Berlin

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , on Freitag, 29. Februar 2008 by mediensucht

lennyk1.jpg Anfang Februar brachte Lenny Kravitz ein Album namens „It Is Time For A Love Revolution“ heraus. Es wurde von der Kritik eher mäßig angenommen. Der ewig gleiche Vorwurf: Kaum Entwicklung! Meine Entgegnung darauf: Warum? Kravitz spielt in seiner Sparte seit Jahren auf höchstem Niveau. Seine Texte waren schon immer eher naiv bis belanglos, darauf kam es aber nie an. Musikalisch ist Kravitz weiterhin top. Blues-Rock vom Feinsten! Lenny Kravitz war Lenny Kravitz ist Lenny Kravitz! Und das bleibt hoffentlich auch so!

Laut Gerüchteküche steckt Herr Kravitz nach einem Hänger durch den Tod seines Vaters 2005 wieder voller Energie, so dass er ganze zwei Jahre auf Tour gehen will. Es bleibt natürlich abzuwarten, ob es letztendlich wirklich zwei Jahre werden, gestern gab Kravitz zumindest ein kurzfristig angesetztes Konzert (das erste der neuen Tour) in der Berliner Columbiahalle, obwohl er die letzte Zeit im Krankenbett zubringen musste. Er scheint aber so heiß zu sein, sich auf der Bühne zu produzieren, dass er unbedingt in Berlin spielen wollte.

lenny-karte.jpg

Eine Vorband gab es, aus welchen Gründen auch immer, nicht! Mit großem Jubel betrat Kravitz die Bühne und rockte gleich ordentlich los. Die erste halbe Stunde bestand dann auch nur aus waschechten Rocksongs und es ging zügig vorwärts. Kravitz erzählte zwar etwas von einer gemütlichen Jamsession, dazu sollte es aber erst später kommen. Etwas wundersam war, dass Kravitz hauptsächlich alte Songs wie Mr. Cab Driver spielte. Vom neuen Album gab es nur I’ll Be Waiting zu hören, der allerdings in der Maxi-Maxi-Version. Der Tour-Titel The Love Revolution war dennoch gerechtfertigt, da Kravitz nicht müde wurde seine Botschaft der „Love-Revolution“ zu verkünden, aber das kennt man ja schon länger.

lennyk2.jpg

Kurz vor Ende des Konzertes wurde dann wie üblich Let Love Rule in einer megalangen Variante gespielt und jetzt kam es tatsächlich zur Jamsession. Es wurde mächtig gejammt. Mit der Stimme von Kravitz ging es aber bergab, so richtig fit war er wohl noch nicht. So durfte das Publikum den Meister noch einige Zeit am Schlagzeug bewundern, auf das er gekonnt einschlug. Das war dann also der Beweis, dass Kravitz wirklich jedes Instrument auf seinen jüngeren Alben selbst einspielte. Als Zugabe wurde traditionell Are You Gonna Go MY Way? gerockt, für mehr als knapp 100 Minuten Konzert reichte die Kondition von Kravitz leider nicht. Trotz kleiner Mängel war es wieder einmal ein klasse Lenny Kravitz-Konzert. Ich hoffe doch sehr, Mr. Kravitz schaut im Sommer nochmals in der Hauptstadt vorbei …

Jimmy Eat World (live)

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , , , on Freitag, 1. Februar 2008 by mediensucht

Neulich … nein, überneulich ist mir beim Zusammenstellen des Jahressamplers 2007 aufgefallen, dass mich Jimmy Eat World schon eine Weile begleiten und immer wieder wunderbare Alternative Rocksongs zu möglichen Samplern beisteuern. Wenn man die Alben so durchhört, gibt es da sicher auch Ausfälle, insgesamt lässt sich aber doch eine gewisse Konstanz in der Qualität erkennen, die schon relativ hoch ist. Warum also nicht den Besuch eines Konzert der Band wagen? Live klingt vieles ja noch besser.

Gestern war es dann also soweit. Jimmy Eat World machten auf ihrer Tour in Berlin halt (Huxleys Neue Welt). Zum wiederholten Mal in letzter Zeit hinterließ eine Vorband einen äußerst positiven Eindruck. SPARKADIA aus Australien spielten eine knappe halbe Stunde gut hörbaren Alternative Rock mit erkennbarem eigenen Stil, was heutzutage eher eine Seltenheit ist. Die drei Herren mit Dame sollte man im Auge bzw. Ohr behalten.

Nach zügigem Umbau betraten dann die vier Herren aus Arizona (USA) die Bühne und präsentierten ein musikalisch abwechslungsreiches Programm. Als angebliche Vertreter des Emo (emotional Hardcore) gab gerade Frontmann Jim Adkins alles und zeigte sich tatsächlich heftig emotional. Nach schon kurzer Zeit war er so durchnässt, dass man ihn mit einem Wasserfall hätte verwechseln können. Mit bis zum Ende klarer Rockstimme schmetterte er sich durch softere und harte Stücke aus dem neuen Album Chase This Light und einigen ausgewählten älteren Stücken.

An Show wurde bis auf ein paar nette Lichteffekte nichts geboten, was man bei dem Preis eigentlich auch nicht verlangen konnte. Nach einer knappen Stunde war das Hauptprogramm durch. Der Beifall und die Zugabenrufe waren für Berliner Verhältnisse ziemlich verhalten. Haben Jimmy Eat World vielleicht gar nicht so viele Hardcore-Fans und bestand das Publikum eher aus vielen „gemäßigten“ Fans? Eine Zugabe gab es dennoch und die bestand aus immerhin fünf zusätzlichen Songs. Da als letztes Stück dann doch noch The Middle gerockt wurde, war ich vollends zufrieden. Ich war sogar noch zusätzlich froh, dass es ein eher kürzeres Konzert war, weil ich deshalb noch die letzte Tram vor dem Streikbeginn der BVG bekam und nicht Stunden im Regen nach Hause laufen musste.

jimmy.jpg

Es war übrigens mein erstes Konzert, auf dem Rauchverbot herrschte. Einige Trottel hielten sich zwar nicht daran, mit den vereinzelten Schwaden wurde die gute Klimaanlage aber fertig. Schön also, dass man nach einem Konzert keine Kopfschmerzen mehr haben muss und nicht völlig verqualmt nach Hause kommt. Ebenso schien die bessere Luft während der Tour den Stimmen der Künstler gut zu bekommen. Die klangen bis zum Ende gut. Ich bin froh über das Rauchverbot!

Mein Hit-Sampler 2007

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , on Sonntag, 6. Januar 2008 by mediensucht

Auf kino.de ist es seit einiger Zeit Tradition, einen Sampler zu präsentieren, der die Lieblingslieder eines Jahres enthält. Meinen Sampler 2007 möchte ich auch hier veröffentlichen. Hätte ich letztes Jahr noch Schwierigkeiten mit der Zusammenstellung eines Doppelsamplers gehabt, ist ein solcher dieses Jahr ein Muss! Auf CD1 sind eher die Rocksongs vertreten, während CD2 eher chartlastig daherkommt. Klassische Musik (z.B. Soundtracks) würden nicht so wirklich hinein passen und in elektronischer Musik kenne ich mich zu wenig aus. Also: Eat this!

CD1

1. Maximo Park – Girls Who Play Guitars 3:12
Youtubelink hier
Album: Our Earthly Pleasures
Großartiges Album mit einem klasse Starter, der auch mein Startsong für den Sampler sein soll.

2. Arctic Monkeys – Flourescent Adolescent 2:52
Youtubelink hier
Album: Favourite Worst Nightmare
Die große Frage bei den Monkeys war, ob sie an ihr gutes Debütalbum würden anschließen können. Aus meiner Sicht gibt es nichts zu meckern. Eine Entwicklung ist zu erkennen. Man beschränkte sich nicht auf Altbewährtes.

3. Hard-Fi – We Need Love 4:02
Youtubelink hier
Album: Once Upon A Time In The West
Erst dieses Jahr wirklich entdeckt und gleich ins Herz geschlossen. Schönes Album.

4. Jimmy Eat World – Let It Happen 3:21
Youtubelink hier
Album: Chase This Light
Bei JEW kann man eigentlich nichts falsch machen. Gute Musik seit Jahren.

5. Kula Shaker – Great Dictator (Of The Free World) 3:09
Youtubelink hier
Album: Strangefolk
Große Freude über die Rückkehr von Kula Shaker. War schon immer ein Fan dieser interessanten Mischung aus Rock, Pop und indischen Folkeinflüssen. Großartiges Comebackalbum.

6. Kaiser Chiefs – Ruby 3:21
Youtubelink hier
Album: Yours Truly, Angry Mob
Ja, es ist RUBY, an dem ich mich erstaunlicherweise nicht überhört habe. Dennoch ist das Album auch voller Hits!

7. Manic Street Preachers – Autumn Song 3:39
Youtubelink hier
Album: Send Away The Tigers
Wunderbares klassisches Rockalbum. Sehr oft und gern gehört.

8. The Noisettes – Scratch Your Name 3:06
Youtubelink hier
Album: What’s the Time Mr. Wolf?
Als Vorband von MUSE entdeckt und schätzen gelernt. Etwas gewöhnungsbedürftig, als Debütalbum aber gut.

9. The White Stripes – Icky Thump 4:14
Youtubelink hier
Album: Icky Thump
Standardmäßig auf hohem Niveau und hier ein Pflichtpart. Kracheropener mit geilem Riff! Bin aber auch auf das neue Raconteursalbum gespannt.

10. The Coral – Who’s Gonna Find Me 3:24
Youtubelink hier
Album: Roots & Echoes
Eine weitere Entdeckung für mich, die ich noch weiter erforschen werde.

11. Interpol – Evil 3:33
Youtubelink hier
Album: Antics
Diesen Song nehme ich zum Anlass, mich mal mit INTERPOL zu beschäftigen. Er ist zwar von 2005, habe ihn aber erst dieses Jahr richtig gehört, so dass er mir hier reingerutscht ist.

12. Smashing Pumpkins – Bring The Light 3:38
Youtubelink hier (live)
Album: Zeitgeist
Das zweite überraschende Comeback des Jahres, in das Album muss ich mich allerdings noch reinhören.

13. Foo Fighters – The Pretender 4:27
Youtubelink hier
Album: Echoes, Silence, Patience & Grace
Immer gern gehört, aber noch nie genauer mit den Foo Fighters beschäftigt. Es wird Zeit.

14. Velvet Revolver – The Last Fight 4:00
Youtubelink hier
Album: Libertad
Super Oldschool-Rockalbum. Hier mal ein softerer Song: Man sagt ja, die besten Songs von Hardrockern sind die Balladen.

15. Chris Cornell – Your Soul Today 3:24
Youtubelink hier
Album: Carry On
Ich hätte ja frecherweise wieder YOU KNOW MY NAME nehmen können, der war aber schon auf meinem Sampler 2006 (Bond), so dass es dieser gute Song geworden ist.

16. Babyshambles – Unbilo Titled 3:48
Youtubelink hier (live)
Album: Shotter’s Nation
Trotz aller Eskapaden macht der Pete gute Musik!

17. The Shins – Turn On Me 3:38
Youtubelink hier
Album: Wincing the Night Away
Wunderbarer softer Pop/Rock und ein super Konzert – eine der Alltime-Favorites!

18. Band Of Horses – Is There A Ghost 2:58
Youtubelink hier
Album: Cease To Begin
Klingen wie die Shins und sind auch fast so gut … aber nur fast ;o)

19. Maroon 5 – Wake Up Call 3:17
Youtubelink hier
Album: It Won’t Be Soon Before Long
Schönes Album der Superstars aus den USA, die hier noch nicht ganz so berühmt sind.

20. Dolores O’Riordan – Human Spirit 3:57
Youtubelink hier (live)
Album: Are You Listening?
Gutes Soloalbum der Cranberries-Frontfrau, das etwas nach Björk klingt – so auch dieses Stück.

21. Kings Of Leon – On Call 3:21
Youtubelink hier
Album: Because of the Times
Von der Kritik gefeiert und auch von mir gehört.

22. Arcade Fire – No Cars Go 5:40
Youtubelink hier
Album: No Cars Go
Das Album gefällt mir nicht so, wohl aber dieser Song.

_____
80:09

CD2

1. Die Ärzte – Lasse Redn 2:49
Youtubelink hier
Album: Jazz ist anders
Naja, die Ärzte halt ;o)

2. Kate Nash – Skeleton Song 5:04
Youtubelink hier (live)
Album: Made Of Bricks
Noch ein Fräulein mit Gitarre und auch sie ist gut.

3. KT Tunstall – Suddenly I See 3:18
Youtubelink hier
Album: Eye to the Telescope
Kenne ich nicht weiter, die zwei Stücke des Jahres ließen sich aber hören. Im Nachhinein war der Titel gar nicht aus diesem Jahr, obwohl er in Selbigem rauf und runter gespielt wurde. Jetzt ist er eben drauf ;o)

4. Amy Winehouse – You Know I’m No Good 4:13
Youtubelink hier
Album: Back To Black
Noch so ein Beispiel, dass Drogenkonsum keine Hinderungsgrund für gute Musik ist. Ein Konzertbesuch dürfte allerdings riskant sein ..

5. Annie Lennox – Womankind 4:23
Youtubelink –
Album: Songs Mass Destruction
Die Grande Dame ist wieder da und die Stimme haut immer noch rein!

6. Natasha Bedingfield – Backyard 3:25
Youtubelink hier
Album: Pocketful Of Sunshine
Nettes Nebenbeihöralbum. Hier ein softer Ohrwurm.

7. Travis – Closer 3:57
Youtubelink hier
Album: The Boy With No Name
Und noch etwas Softes von den Insulanern Travis.

8. Sasha – Lucky Day 3:14
Youtubelink hier
Album: Open Water
Trotz Teeniefans macht der Mann gute Musik. Der kann was!

9. Colbie Caillat – Bubbly 3:16
Youtubelink hier
Album: Coco
Kannte ich zuvor auch nicht. Schönes Lied.

10. Feist – 1, 2, 3, 4 3:01
Youtubelink hier
Album: The Reminder
Der Song der iPod-Werbung mit Ohrwurmcharakter.

11. Katie Melua – Scary Films 4:00
Youtubelink hier (live)
Album: Pictures
Diese Katie ist mir die Liebste der neuen Fräuleingarde.

12. Rob Thomas – Little Wonders 3:41
Youtubelink hier
Album: Meet The Robinsons – OST
Guter Softrock.

13. Mika – Grace Kelly 3:01
Youtubelink hier
Album: Life in Cartoon Motion
Irgendwie durchgeknallt, aber gut.

14. Incubus – Love Hurts 3:56
Youtubelink hier
Album: Light Grenades
Noch so eine Band, mit der ich mich mal beschäftigen sollte.

15. Peter Bjorn And John – Young Folks 4:35
Youtubelink hier
Album: Writer’s Block
Pfpfpfpf ;o)

16. Bruce Springsteen – Radio Nowhere 3:15
Youtubelink hier
Album: Magic
Auch der Altmeister hat sich mal wieder in die Charts verlaufen.

17. Linkin Park – What I’ve Done 3:23
Youtubelink hier
Album: Minutes To Midnight
Mag die ja eigentlich nicht so, der Song gefällt mir aber.

18. Beatplanet – Komm an Bord 3:06
Youtubelink /, stattdessen: (Dreh Dich um und geh)
Album: Komm an Bord
Beatmusik a la Beatles aus Deutschland – besonders live ein Spaß (Vorband von DIE ÄRZTE).

19. Die Fantastischen Vier – Mission Ypsilon 5:21
Youtubelink /
Album: Fornika
Hier mal eine Würdigung des Mannes an der Technik: Andy Y.

20. Ich Und Ich – Vom Selben Stern 3:41
Youtubelink hier
Album: Vom selben Stern
Ja, schmalzig und kitschig – was soll’s!

21. Timbaland – Apologize (ft. One Republic) 3:04
Youtubelink hier
Album: Timbaland Presents Shock Value
Und noch ein bisschen Quoten-R&B ;o)

22. Jim Sturgess – I’ve Just Seen A Face 1:42
Youtubelink hier
Album: Across The Universe – OST
Musik aus dem Film Across The Universe – Empfehlung für alle Beatlesfans.

_____
79:36

Update vom 18.01.07: Albumnamen und youtubelinks

Die Fantastischen Vier – live in Berlin (Hangar 2)

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , on Samstag, 1. Dezember 2007 by mediensucht

Es gibt Bands, bei denen kann man mit einem Konzertbesuch nichts falsch machen. Man weiß genau, dass man gut unterhalten wird. Genauso ist es bei den Fantastischen Vier. Sie sind nicht nur die „Erfinder“ des deutschen HipHop, sie haben es auch geschafft, über Jahre erfolgreich zu bleiben. Dabei setzen sie sich erfrischend vom aktuellen Pöbel-Rap von Prekariatsproleten wie Sido oder Bushido ab (ein paar Seitenhiebe dürfen freilich nicht fehlen). Intelligente Texte paaren sich mit ausgefeilten Musikunterlagen und sympathischen Sprechgesangsstimmen.

Besser als die Longplayer der Fantas waren schon immer die Konzerte. Der Einsatz von „echten“ Instrumenten zahlt sich auch bei HipHop-Musik aus. Ein hämmerndes Schlagzeug, ein wummernder Zupfbass und eine echte Stromgitarre klingen einfach besser als die Konserve. Die Fantas selbst hüpfen auf der Bühne herum, als würden sie nicht älter. Gute Laune vom ersten Lied an. Das Publikum der aktuellen Stadt ist sowieso immer das Beste. Zu Berlin merkt man aber dennoch eine besondere Beziehung. Die Fantas waren hier schon sehr früh beliebt und hatten Erfolg. Michi Beck ist sogar vom Ländle in die Hauptstadt gezogen, was er auch extra erwähnte.

Fantakarte

Während die Alben auf hohem Niveau stagnieren, werden die Fantas live immer besser. Das mag nicht zuletzt an der immer ausgereifteren Bühnentechnik liegen, die selbst dem langjährigen Konzertbesucher noch Überraschungen bietet. Faszinierend waren beispielsweise sieben riesige Lampenschirme über der Bühne, deren Unterseite zum Publikum gedreht werden konnte und als Projektionsfläche für beidruckende Bilder und Filme fungierten. Für die ersten Zugaben wurde die Beleuchtungsanlage über dem Publikum herunter gelassen, die sich nun als Minibühne entpuppte. Plötzlich standen die Zuschauer in den hinteren Reihen „ganz vorn“. Eine einfache, aber schöne Idee!

An Sound wurde alles herausgeholt, was der umgebaute Flugzeughangar 2 des Flughafens Tempelhof hergab. Als akustische Zerreißprobe diente „Krieger“ von Thomas D, das die Lautsprecheranlage fast zum Explodieren brachte. Das Programm bestand aus Hits der 16 Jahre und Stücken der neuen Platte. Als Zugaben gab es dann auch die obligatorischen „Tag am Meer“ und „Populär“. Schön war zudem das von der letzten Tour schon bekannte „Oldie“-Intermezzo, bei dem Michi Beck an den Turntables sein Können zeigen durfte und den Ursprüngen der Fantas gefrönt wurde. Die Fantastischen Vier live in Berlin – ein lohnender Besuch!

Unsere besten Musikstars

Posted in Beschallungsabhängigkeit, Glotzophonie with tags , , , , , on Sonntag, 25. November 2007 by mediensucht

Am Freitagabend zeigte das ZDF eine der vielen Listenshows, die momentan so beliebt sind. Da das ZDF ja etwas Besseres sein will, als so ein Privatsender, versuchte man das Format damit in die Seriosität zu heben, indem man dem Ganzen einen Hauch von offizieller Wahl verpasste: „Unsere (damit ist jeder in Deutschland gemeint) Besten (die tatsächlich besten Vertreter der Zunft)“ war der Name zum entsprechend beworbenen Programm. Dass sich diese Sendung des ZDF nicht viel von denen der Privaten unterschied, war schnell klar. Es gab einen Moderator (Allzweckwaffe Johannes Babtist Kerner), der auf einer Couch eine Reihe Prominenter um sich scharte und die entsprechende TopIrgendwas abarbeitete. Zwischendurch gab es ein paar Showacts aus dieser Liste.

Ich weiß auch nicht so genau, warum ich mir die Sendung antat. Vielleicht, um etwas in Erinnerungen zu schwelgen. Solche Listenshows sind nämlich recht clever aufgebaut. Die rückwärts abgespulte Top50 erzeugt Spannung. Wer wird denn nun „Der beste Musikstar Deutschlands“? Die Einspieler zu den Platzierten sind tatsächlich recht informativ und interessant. Auf das Gelaber der Gäste kann man gern verzichten, die live-Musik ist Geschmackssache. So habe ich am Freitag das erste Mal Tokio Hotel ihr Werk verrichten sehen. Die können schon Musik machen, wenngleich sie nicht wirklich besser ist, als die Musik vieler anderer talentierter Bands. Mit ihrem Auftreten sprechen sie aber gerade viele Teenies an. Es wäre interessant, die Herrschaften in 20 Jahren zu sehen.

Die eigentliche Top50 ist ohne wirkliche Aussagekraft für die Musik im deutschsprachigen Raum, vielmehr sagt sie etwas über das Publikum des ZDF aus. Überraschend dabei, dass jene Tokio Hotel-Jungs auf einem 23. Platz landeten. Gibt es tatsächlich junge Zuschauer beim ZDF? Oder haben die Enkel der Zuschauer, die den Alten bei der Internetwahl halfen, bei der Gelegenheit gleich ihre eigene Stimme abgegeben? Den hohen Altersschnitt der Zuschauer findet man wunderbar in der Liste präsentiert. Da ist Roy Black auf 7, André Rieu auf 10, die Schürzenjäger auf 14 oder PUR auf Platz 16. Ebenfalls erstaunlich sind die Böhsen Onkelz auf Nummero 25. Diese Platzierung zu interpretieren, wage ich mich nicht.

Würde man tatsächlich eine reelle Wahl durchführen und das Können der Musikstars beurteilen, müssten auf den ersten Plätzen die klassischen Komponisten liegen. So kommt es aber zu seltsamen Konstellationen: So liegt beim ZDF DJ Bobo vor Bach, Nena vor Beethoven und Udo Jürgens vor Mozart. Seltsam muten auch Namen wie DJ Ötzi (42) und Howard Carpendale (19) an, die sich eigentlich nur im Covern von Songs verstehen. Witzig dagegen sind die Platzierungen von BAP (22) und de Höhner (11) in der Top50. Kölner schauen gerne ZDF! Gewonnen hat übrigens Herbert Grönemeyer. Angesichts seiner jahrelangen Präsenz, den vielen Hits und der großen Fangemeinde ist dieses Ergebnis sogar vertretbar.

Über bloßen Unterhaltungswert kommt auch diese Listenshow nicht hinaus. Manchmal reicht das aber schon für einen angenehmen Abend aus …

Kula Shaker

Posted in Beschallungsabhängigkeit with tags , , , , , , on Donnerstag, 25. Oktober 2007 by mediensucht

Kennt noch jemand Kula Shaker? Die waren Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts eine der angesagtesten Bands in Großbritannien. Der Name Kula Shaker bezieht sich angeblich auf einen indischen Fürsten aus dem neunten Jahrhundert namens „Kula Sekhara“. So war die Musik der Gruppe auch eine Mischung aus Britrock und indischen Einflüssen, die mir sehr gefiel. Meine erste bewusste Erfahrung mit Kula Shaker war deren Song „Mystical Machine Gun“ vom zweiten Album Peasants, Pigs & Astronauts und ich arbeitete mich quasi zum erfolgreicheren Debutalbum K zurück. Nach dem zweiten Album war allerdings schon Schluss mit Shaken, weil sich Frontmann Crispian Mills neuen Projekten widmete. Die Überraschung war nicht gering als für dieses Jahr ein neues Album und gleich noch eine Tour angekündigt war. Dann also nix wie hin!

Konzertkarte Kula Shaker

Gesagt, getan, und für einen Preis von 17,50€ wurde einem ordentlich was geboten. Die Vorband The Say Highs als Nachfolger von Simon & Garfunkel trällerten eingängige, aber nicht unbedingt stimmungsgeladene Songs daher. 3 Stimmen zu 3 Akustikgitarren konnte man sich anhören. Für den Sound von Kula Shaker war das kleine Lido in Berlin aber etwas zu beengt (der Saal war übrigens mal ein Kino). Besonders Jay Darlington an den Orgeln kämpfte vergeblich gegen die engen Wände an. Dennoch war der Sound besser, als ich erwartet hatte, da mir Freunde, die Kula Shaker einmal als Vorband sahen, von üblem Klang berichteten. Wenn man die Songs kennt, freut man sich umso mehr, dass man sie live erleben kann. Die großen Hits wurden gespielt, auf „Mystical Machine Gun“ musste ich allerdings verzichten.

Für Crispian Mills war die Bühne zu klein. Er gab sich, wie seine Bandkollegen auch, gutgelaunt und hüpfte auf der Bühne herum, als hätte er Knallfrösche verschluckt. Seinen Podiumsplatz dürfte er recht sauber hinterlassen haben, da er bei den Gitarrensoli regelmäßig Ganzkörperbodenkontakt hatte. Die gute Stimmung übertrug sich auf’s Publikum, das gegen Ende des Konzerts zum Geburtstagsständchen für Bassist Alonza Bevan anstimmte. Nach 80 Minuten inkl. Zugaben war dann Schluss. Ich war insgesamt äußerst zufrieden. Tolle Musik, prima Preis-Leistungsverhältnis!