The IT Crowd

Einige englische Serien unterscheiden sich doch sehr von ihren amerikanischen Schwestern. Man hält sich weniger an Konventionen, riskiert auch mal inhaltlich eine dicke Lippe. Zudem weiß der Engländer, wann Schluss sein muss. Bei EXTRAS beispielsweise, war nach nur zwei mal sechs erfolgreichen Folgen Schicht im Schacht. Erfinder und Hauptakteur Rick Gervais widmet sich neuen Projekten. Für EXTRAS ist das natürlich sehr schade, hätte man sich doch mehr solch witziger Geschichten um das Komparsenpaar gewünscht, bei denen sich so einige Hollywoodgrößen selbst auf den Arm nahmen.

Kurz aber heftig ging es bisher auch bei The IT Crowd zu. Die ebenfalls zwei mal sechs Folgen hatten es in sich. Hier besteht allerdings die Hoffnung auf die Fortsetzung mit einer dritten Staffel. Angeblich beginnen die Dreharbeiten im Herbst diesen Jahres. Die bisherigen Folgen wurden bei Channel 4 in Großbritannien ausgestrahlt und waren gleichzeitig kostenlos im Netz verfügbar. In Deutschland gab es keine eigene Ausstrahlung, vielmehr versuchte man, die Serie einfach zu kopieren (Das iTeam). Nach zwei ausgestrahlten Folgen war nach einiger Kritik Schluss mit lustig.

Wie der Titel der Serie schon vermuten lässt, geht es um die IT-Abteilung (IT=Informationstechnik) eines Londoner Unternehmens. Sie besteht aus den zwei Mitarbeitern Maurice Moss und Roy und deren Leiterin Jen Barber, die sich mit völlig überzogenen Angaben in ihrer Bewerbung die Stelle erschlichen hat. Roy und Moss sind Computernerds aus dem Bilderbuch, während Jen keinen Schimmer von IT hat. Alle drei Schauspieler sind Idealbesetzungen für ihre Rolle – allen voran Richard Ayoade als Moss. Sein überdeutliches, aber dennoch irgendwie geeiertes Englisch ist einfach köstlich. Zudem ist er wohl der einzige Träger eines gescheitelten Afros auf der Welt. Aber auch sein Kompagnon Chris O`Dowd als Roy mit seinem irischen Akzent und seinen irren Blicken weiß zu amüsieren. Katherine Parkinson als Jen deckt so ziemlich alle Frauenklischees ab. Auch die Nebenrollen sind gut besetzt. Besonders erwähnenswert hier ist Chriss Morris als egozentrischer Unternehmenschef Denholm Reynholm.

Bei The IT Crowd wird kaum ein Klischee ausgelassen. Die zwei Computerfreaks sitzen meist gelangweilt in ihrem Kellerbüro oder vergnügen sich mit absurden Spielchen. Der ordentliche Umgang mit Frauen ist für sie ein Buch mit sieben Siegeln, weshalb sie mit Jen durchaus ihre Probleme haben. Die Abteilung wird vom Rest der Firma kaum be- bzw. geachtet, was Roy und Moss ziemlich frustriert. Die Geschichten sind durchweg überaus witzig geschrieben und streifen oftmals die Grenze des „guten Geschmacks“. Höhepunkt in dieser Beziehung ist sicher die Folge „Moss and the German“ aus der zweiten Staffel, die ohne Rücksicht auf Verluste die Filmindustrie und den Kannibalismus durch den Kakao zieht. Auch die Deutschen bekommen ordentlich ihr Fett weg. Solche Grenzaustestungen sind genau nach meinem Geschmack und auch nur von der Insel so zu erwarten.

Nach EXTRAS gibt es also wieder eine „Mini“-Serie von der Insel, die sich wunderbar von der restlichen Serienwelt abhebt. Der typische englische Humor, die hervorragenden Schauspieler und die amüsant geschriebenen Geschichten garantieren beste Unterhaltung. Mir als Werktätigem in ähnlichem Berufsfeld hat die Serie natürlich besonders Spaß gemacht: „IT – Have you tried turning it off and on again?“ ;o)

3 Antworten to “The IT Crowd”

  1. Ach, wie liebe ich diese Serie. Wie genial ist die Mail von Moss als das Büro in Flammen steht! Der Satz „IT – Have you tried turning it off and on again?“ ist bei uns in der Abteilung zum Running Gag geworden und auch sonst ist jede Filme einfach nur witzig und genial!

  2. […] Mediensucht Weblog Medien, die süchtig machen … « The IT Crowd […]

  3. […] nicht sympathisch, wie es etwa die zwei Looser aus der wunderbaren britischen Comedy-Serie The IT-Crowd sind. Testees ist unwitzig, dumm und langweilig. No, […]

Hinterlasse einen Kommentar