Archiv für März, 2009

Kurzkommentare – März 2009

Posted in Cinemanie with tags , on Dienstag, 31. März 2009 by mediensucht

Der Urlaub ist vorbei, dann kann es ja weiter gehen mit dem Blog. Filmisch war mal wieder etwas weniger los im Monat März – dafür außerhalb des Kinos mehr. Hier soll es aber um die gesehenen Filme gehen:

Watchmen
Mir hat die Verfilmung des komplexen Stoffes sehr gut gefallen. Die kleineren Macken fallen nicht weiter ins Gewicht. Snyder lässt sich ausreichend Zeit für die Charakterzeichnung, nimmt kleinere nötige Änderungen an der komplexen Story vor und transportiert mit seiner Machart den Stoff ausgezeichnet in die heutige Zeit (nicht inhaltlich sondern filmisch). 9/10

Marley & ich
Nett! 7/10

Hilde
Wann hat die Makatsch eigentlich gelernt, so verdammt gut zu spielen. Sie versucht nicht nur, die Knef zu kopieren, sondern bringt noch erstaunlich viel eigene Persönlichkeit in ihr Spiel. HILDE macht zum Glück die Fehler von LA VIE EN ROSE nicht, erzählt nur einen Ausschnitt aus dem Leben der Knef und verschachtelt ihn nicht zu sehr. Schönes Biopic! 9/10

The Wrestler
Naja! Da hatte ich mehr erwartet. Aronofsky ist sehr nah an seinem Helden, der von Rourke auch klasse gespielt wird. Der gibt ziemlich viel von sich preis, spielt am Ende aber „nur“ sich selbst. Bisweilen nervte mich die Kamera gewaltig, das ist einfach nicht meine Philosophie von Kino. Die Geschichte ist ziemlich altbacken, aber intensiv erzählt. Sei’s drum, insgesamt ein guter Film. 7/10

Inside Hollywood
Eigentlich eine witzige Satire auf Hollywood, nur leider wurden die Klischees bisweilen zu stark strapaziert. Zudem gefiel mir die Kameraführung teilweise gar nicht. So 6-7/10

Rock’N’Rolla
Endlich mal wieder ein guter Ritchie, weil cool, witzig und super umgesetzt. Der rockt! 8/10

Slumdog Millionär
Ein typischer Boyle, was leider auch bedeutet, dass der Film gegen Ende nachließ. Großartiger und dichter Anfang mit toller Atmosphäre. Am Ende ging dem Film wegen einiger Negativpunkte die Luft aus. Die älteren Darsteller waren mir z.B. eher unsympathisch. 7/10

The Fall
Brillante Bilder mit einer netten und zum Teil sehr witzigen Geschichte, die bisweilen arg seltsam ist und so ihre Längen hat. Trotzdem sehenswert. 7-8/10

James Bond – Ein Quantum Trost
Der Film wird leider auch beim zweiten Sehen nicht besser. Ärgerlich! 3/10

Zudem habe ich endlich die 3. Staffel von Dexter geschaut.

Pro7 bewirbt Fringe mit Newstime-Special

Posted in Sucht des Tages with tags , , , , , , on Samstag, 14. März 2009 by mediensucht

Pro7 strahlt bekanntlich ab Montag die neue US-Mysterieserie Fringe aus, die ich gestern in einem Beitrag vorstellte. Seit kurzem bewirbt der Sender die Serie auch mit einer Sondersendung des Nachrichtenformats Newstime zwischen verschiedenen Sendungen (z.B Raab, Simpsons). Am Ende der nur etwa einminütigen Sendung folgt dann der Hinweis auf Fringe und Sendeplatz. Bei dem gezeigten Material handelt es sich offensichtlich um Ausschnitte aus Fringe. Dennoch kam es selbst im Pro7-Forum zu aufgeregten Diskussionen, warum denn kein anderer Sender über dieses wissenschaftliche Phänomen berichtete. Hat Pro7 hier die Intelligenz seiner Zuschauer überschätzt? Über den Fakt, dass Pro7 mit einer solchen Aktion die Seriösität seiner Nachrichtensendung untergräbt, möchte ich jetzt gar nicht erst schreiben. Zumindest geredet wird nun über Serie genug …

Fringe – Grenzfälle des FBI

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , , , , , on Freitag, 13. März 2009 by mediensucht

fringe11993 machte eine Serie das Genre der Mystery-Serie so beliebt, dass in der Folge der Markt mit weiteren Vertretern des Genres geradezu überschwemmt wurde. Nach Akte X wurde es etwas ruhiger um diese Richtung. Viele Serien fuhren dank billiger CGI-Technik eher auf der Fantasy-Schiene. Seit einiger Zeit mischt nun ein gewisser Jeffrey Jacob – kurz J.J. – Abrams die TV-Welt gehörig auf. Zunächst kreierte er (nach seinem Erfolg mit der Spionageserie Alias) die Abenteuer-Serie Lost, die schon einige Mystery-Elemente in sich trug und trägt. Dank ihres innovativen Konzepts setzte Lost Maßstäbe und wurde ein Überraschungserfolg. Mit Fringe will er nun direkt in die Fußstapfen von Akte X treten.

Mittelpunkt der Serie ist wie schon bei Akte X ein Ermittlerteam, das sich um die Aufklärung paranormaler Fälle bemüht. Es gibt die übliche mysteriöse Organisation, die über Allem steht und sicherlich Dreck am Stecken hat. Das Team besteht aus der kühlen blonden Agentin Olivia Dunham, dem verrückten Professor Dr. Walter Bishop und dessen Sohn Peter. Dunham wird von der zuvor unbekannten Anna Torv verkörpert und ist des Öfteren Anstoß von Kritik. Ich hatte auch so meine Eingewöhnungsschwierigkeiten mit der Dame, die sich aber mit der Zeit gelegt haben. Torv stehen zwei berühmtere Schauspielgrößen bei. Der beispielsweise aus Herr der Ringe bekannte John Noble gibt den schrägen Professor. Der wird in der Pilotfolge aus der Klappsmühle geholt und gibt nun auf sehr eigenartige Art und Weise wissenschaftlichen Beistand. Joshua Jackson, bekannt aus der Serie Dawson’s Creek und vielen Nebenrollen in Filmen, spielt den intelligenten Sohn Peter. Das Potential dieses Charakters wird in den ersten Folgen leider nicht richtig ausgeschöpft. Er ist oftmals nur Beiwerk oder Stichwortgeber.

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Für mich (und vielleicht auch für einige andere deutsche Zuschauer) ist Lance Reddick eine interessante Nebenfigur. Er soll den strengen Agenten vom Heimatschutzministerium mimen, scheitert damit aber an meinem Unterbewusstsein. Wenn ich ihn mit seinem etwas eigenen Dialekt sehe bzw. höre, habe ich sofort das Bild von Germany’s Next Topmodel-Jurymitglied Bruce Darnell („Drama, Baby“) vor Augen und kann ihn nicht mehr ernst nehmen. Der auch aus Lost bekannte Reddick sieht Bruce nicht nur verdammt ähnlich, die übertrieben strenge Art seines Charakters mit der noch übertriebeneren Stimme machen das Ganze noch alberner. Bleibt zu hoffen, dass die deutsche Synchronstimme den Eindruck wieder etwas abschwächt.

Im Gegensatz zu Lost gibt es bei Fringe wieder relativ abgeschlossene Fälle pro Folge. Natürlich darf auch hier ein roter Faden nicht fehlen, der ein großes Ganzes verbindet, der wird aber leider viel zu zaghaft ausgerollt. Die Geschichte mit dem toten Liebhaber der Agentin, der sich immer wieder in ihr Leben drängt, ist eher lästig als spannend. Faszinierend sind wie schon bei Akte X die Einzelfälle mit ihren Mysterien, die innerhalb der Folge enträtselt werden. Das Potential des Storyüberbaus liegt dagegen noch offen.

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Nächsten Montag (16.3.09, 20:15 Uhr) geht es mit „Fringe – Grenzfälle des FBI“ auf ProSieben los. Mal sehen, wie die Serie hier ankommt. In den USA läuft es nach ein paar Anfangsschwierigkeiten besser, was auch an dem guten Sendeplatz nach House liegen mag. Aus den ursprünglich 13 von Fox georderten Folgen sind inzwischen 22 geworden. Ich bin nach über zehn Folgen immer noch skeptisch, ob mir die Serie wirklich etwas gibt. Das ist kein gutes Zeichen. Akte X bleibt auf dem Gebiet ungeschlagen. Außerdem bin ich mal gespannt, wann ProSieben endlich die geniale Serie Chuck sendet. Der Name Abrams zieht wohl momentan doch mehr als der gute Herr Bartowski.

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Weltliteratur zum kleinen Preis

Posted in Sucht des Tages with tags , on Dienstag, 3. März 2009 by mediensucht

Amazon hat die Preise gnadenlos gesenkt. Beispielsweise gibt es diesen Klassiker zum mörderisch reduzierten Preis:

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Kurzkommentare – Februar 2009

Posted in Cinemanie with tags , , on Sonntag, 1. März 2009 by mediensucht

Zeit für die Kurzkommentare zu den Filmen, die ich im Februar sah:

Igor
Schräger und amüsanter Animationsfilm mit einem etwas zu verkitschten Schluss, aber vielen witzigen Einfällen und sympathischen Charakteren. 8/10

Dr. Horrible’s Sing-Along Blog
Diese kleine Internettrilogie überrascht mit einer abgefahrenen Geschichte, tollen Gesangseinlagen und einem unerwarteten Schluss. Neil Patrick „HIMYM Barney“ Harris ist wohl die Idealbesetzung für die Hauptrolle. Das Ding ist zurecht schon fast Kult. 9/10

Der seltsame Fall des Benjamin Button
Gute Schauspieler, großartige Ausstattung und wunderbare Bilder konnten mich dennoch nicht wirklich überzeugen. Die Geschichte hat mich nicht gepackt. Vielleicht war der Film zu lang, vielleicht zu überraschungsarm, vielleicht zu „sauber“. Es bleiben 6-7/10

Cashback
Schade eigentlich, dass der es nicht ins Kino schaffte. Erzählt wird eine etwas seltsame Geschichte über einen Jungen, der nach einer Trennung Schlafprobleme hat und die Zeit anhalten kann. Hat mich atmosphärisch etwas an den wunderbaren Garden State erinnert. Es gab viele tolle Kameraeinstellungen und skurille Storyeinfälle. Eine äußerst positive Überraschung. 9/10

Joint Security Area
Der Erstling von Park Chan-Wook schwankt zwischen sehr gut und naja. Das politisch brisante Thema wird gut transportiert, ich habe aber nach wie vor einige Probleme mit der koreanischen Mentalität, was einige Handlungen schwer nachvollziehbar macht. Trotzdem hat der Film einige gute intensive Momente. So 7-8/10

The Spirit
Tja, was soll ich sagen: Der hat mir irgendwie gefallen, wahrscheinlich, weil ich das Gezeigte nach den vielen Negativkritiken nicht so ernst nahm. So habe ich mich teils köstlich amüsiert, ob das nun von den Machern gewollt war oder nicht. Die Optik gefällt mir sowieso. 6-7/10

The International
Optisch sehr ansprechende Inszenierung eines brisanten Themas, dass zwar spannend umgesetzt ist, dem es aber insgesamt doch an politischer Relevanz fehlt. Interessant ist die Einbindung von Architektur in das filmische Konzept. Und ja, der Film sieht teilweise aus wie von Michael Mann. 7-8/10

American History X
Tatsächlich zum ersten Mal gesehen und schwer beeindruckt gewesen. Kraftvolle Inszenierung und ein Edward Norton, der schon in jungen Jahren ordentlich rockt. Sehr gut! 10/10

Akte X – Jenseits der Wahrheit
Warum hat man diesen Film gedreht? Vielleicht um die Beziehung zwischen Mulder und Scully zu einem würdigen Abschluss zu bringen? Der Teil ist dann auch der interessanteste des Films, er wird aber leider viel zu halherzig bearbeitet. Im Vordergrund steht eine dämliche Geschichte, die nicht mal einer Serienfolge würdig wäre. Zudem fehlte auf der DVD eine Tonspur, die Scully Deutsch und Mulder Englisch sprechen lässt. Die Synchronstimme von Mulder geht gar nicht. 3/10

Er steht einfach nicht auf dich
RomCom von der Stange mit Starbesetzung. Muss man nicht gesehen haben, tut aber auch nicht weh. 5/10

Bolt
Eindeutig auf ein jüngeres Publikum eingestellt, ist BOLT dennoch extrem unterhaltsam und auch technisch brillant gemacht. 8/10

96 Hours
Dümmlicher Rache-Action-Reißer mit einer zweifelhaften Aussage, der damit leider in die völlig falsche Richtung geht. 2/10

Der Ja-Sager
Jim Carrey wieder in seiner Standardrolle in einem Standardfilm mit einem Standardende. Ohne Überraschungen, dennoch teils erstaunlich unterhaltsam. 4/10

Der Vorleser
Literaturverfilmung, die sehr nah an der Vorlage bleibt und dabei für den Buchkenner weniger spannend ist. Die Umsetzung ist insgesamt ordentlich, Winslet gut, bei Weitem aber nicht in ihrer besten Rolle. 6-7/10