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Eurovision Song Contest 2009

Posted in Glotzophonie with tags , , , , , , , , , , , , on Sonntag, 17. Mai 2009 by mediensucht

Tja, gestern/heute strahlte die ARD mal wieder den Eurovision Song Contest aus. Früher gab es da tatsächlich eine bunte Mischung aus Songs mit einem ordentlichen nationalen Einschlag, der einen schönen Querschnitt durch das musikalische Europa darstellte. Heute zählen nur noch Retortenpopnummern auf Englisch mit Modeltypen als Interpreten. Nur noch selten gibt es Lieder in Landessprache und mit landestypischem Repartoire (dieses Jahr beispielsweise ausgerechnet aus Russland). Nach einer Stunde war mir das Ganze dann auch zu viel, weshalb ich mir lieber auf ZDF im Aktuellen Sportstudio nochmals den grandiosen Sieg des VfL in Hannover anschaute.

Russia Eurovision 2009

Hier trotzdem das Endergebnis des Contests (D mal wieder hinten):

1. Norwegen: Alexander Rybak mit „Fairytale“ (387 Punkte)

2. Island: Yohanna mit „Is it true?“ (218 Punkte)

3. Aserbaidschan: AySel & Arash mit „Always“ (207 Punkte)

4. Türkei: Hadise mit „Düm Tek Tek“ (177 Punkte)

5. Großbritannien: Jase Ewen mit „It’s my Time“ (173 Punkte)

6. Estland: Urban Symphony mit „Rändajad“ (129 Punkte)

7. Griechenland: Sakis Rouvas mit „This is our Night“ (120 Punkte)

8. Frankreich: Patricia Kaas mit „Et s’il fallait le faire“ (107 Punkte)

9. Bosnien und Herzegowina: Regina mit „Bistra voda“ (106 Punkte)

10. Armenien: Inga & Anush mit „Jan-Jan“ (92 Punkte)

11. Russland: Anastasija Prichodko mit „Mamo“ (91 Punkte)

12. Ukraine: Svetlana Loboda mit „Be my Valentine“ (76 Punkte)

13. Dänemark: Brinck mit „Believe again“ (74 Punkte)

14. Moldawien: Nelly Ciobanu mit „Hora din Moldova“ (69 Punkte)

15. Portugal: Flor-de-lis mit „Todas a ruas do amor“ (57 Punkte)

16. Israel: Noa & Mira Awad mit „There must be another Way“ (53 Punkte)

17. Albanien: Kejsi Tola mit „Carry me in your Dreams“ (48 Punkte)

18. Kroatien: Igor Cukrov mit „Lijepa Tena“ (45 Punkte)

19. Rumänien: Elena mit „The Balkan Girls“ (40 Punkte)

20. Deutschland: Alex swings, Oscar sings mit „Miss Kiss Kiss Bang“ (35 Punkte)

21. Schweden: Malena Ernman mit „La voix“ (33 Punkte)

22. Malta: Chiara mit „What if we“ (31 Punkte)

23. Litauen: Sasha Son mit „Love“ (23 Punkte)

24. Spanien: Sorya mit „La Noche es para mi“ (23 Punkte)

25. Finnland: Waldos People mit „Lose Control“ (22 Punkte)

Da ist die Veranstaltung von Raab zumindest musikalisch interessanter!

Party Down

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , , , , on Donnerstag, 14. Mai 2009 by mediensucht

Party Down Gallery 2009Ich mag keine Wackelkamera. Ich mag auch keine billigen Filmchen, die mit der normalen HD-Cam gedreht wurden. Party Down wird mit HD-Handkameras gefilmt. Es wackelt ab und zu gewaltig. Ich mag Party Down. Wie konnte das nur passieren?

Party Down ist eine sehr preisgünstig produzierte Serie von den Machern der brillanten Serie Veronica Mars Dan Etheridge, John Enbom und allen voran Rob Thomas, die auf dem kleinen US-Network Starz läuft . Zudem ist noch der relativ bekannte Schauspieler Paul Rudd (aktuell in Trauzeuge gesucht!) an der Produktion beteiligt. Da ich Veronica Mars sehr mochte und mir ein Freund (liebe Grüße an den Auserwählten) zum Sehen riet, probierte ich das doch sehr interessant klingende Format mal aus.

Es geht um eine Gruppe von Caterern, angeführt vom engagierten Ron Donald, die in jeder Folge eine andere Veranstaltung mit Speisen und Getränken versorgt bzw. die Gäste bedient. Dabei gewährt uns die Serie jedes Mal einen Blick in eine andere amerikanische Gesellschaftsschicht und nimmt sie genüsslich auseinander. Da bröckeln die aufgebauten Fassaden nach dem Motto: Je höher das Bauwerk desto lauter der Zusammenbruch. Die Caterer, allesamt im Showgeschäft gescheiterte Karrieren, dienen dabei hauptsächlich als Katalsyatoren, beteiligen sich aber auch gern mal an der ein oder anderen Peinlichkeit.

Ron (Ken Marino – Vinnie van Lowe aus Veronica Mars) träumt von einer eigenen Suppen-party_down1Fastfood-Kette „Soup R‘ Crackers“, ist meist überengagiert und lässt kein Fettnäpfchen aus. Henry (Adam Scott) kennt man nur aus einem Bierwerbespot. Seit dem lief nichts mehr für ihn. Er ist auch wegen seiner vermeintlichen Gleichgültigkeit der ruhige Pol der Gruppe. Auch Constanze (Jane Lynch) hat es nicht über kleine Nebenrollen hinaus geschafft, hält sich aber für eine Hollywoodinsiderin. Die hübsche Casey (Lizzy CaplanCloverfield) hat Probleme mit ihrem Mann und neigt zu köstlichem Sarkasmus. Dann gibt es noch den Macho Kyle (Ryan Hanson – Dick aus Veronica Mars) und den Möchtegern-Drehbuchschreiber Roman (Martin Starr).

Nicht nur der Hauptcast besteht teilweise auch ehemaligen Mitspielern von Veronica Mars, auch viele Nebenrollen sind mit Schauspielern der Serie besetzt. Witzig ist beispielsweise der Auftritt von Enrico Colantoni (Sheriff Mars), der auf einer Nachbarschaftsparty durchdreht. Zudem spielen noch Jason Dohring (Logan Echolls) mit schräger Frisur und Kristen Bell (Veronica Mars) höchstpersönlich kleine Rollen. Ein Spaß für alle Veronica Mars-Fans.

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Party Down ist neben Better Off Ted die momentan wahrscheinlich beste und bissigste Gesellschaftssatire aus den USA. Der Fremdschämfaktor nimmt schon Maßstäbe der Serien von Ricky Gervais (z.B. Extras) an. Dabei ist Party Down relativ aktuell (z.B. Finanzkrise) und sehr abwechslungsreich. Am Ende sind es aber auch die schrägen Figuren und der schöne bitterböse Humor, die die Serie auszeichnen. Empfehlung!

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Better Off Ted

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , on Sonntag, 26. April 2009 by mediensucht

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Letztes Jahr erheiterte uns die witzige Serie The Middleman im Sommer und füllte somit unerwartet das Seriensommerloch. Leider schaffte es The Middleman nicht über eine Staffel hinaus. Die Serie war wohl inhaltlich und humoristisch zu speziell. Blöd, wenn man nicht den Massengeschmack hat. Auch dieses Jahr scheint es schon im Frühjahr so eine Serie zu geben, deren spezieller Inhalt und Humor in den USA nicht so richtig ankommen will, mir aber ausgezeichnet gefällt. Ich schreibe von Better Off Ted, die es wohl leider auch nicht auf mehr als eine Staffel bringen wird.

Better Off Ted ist eine Mischung aus 30 Rock und The Office. Es geht um das große Unternehmen Veridian Dynamics, das so ziemlich alles herstellt – vom künstlichen Essen bis zur Massenvernichtungswaffe. So gibt es in jeder Folge auch einen Werbespot für die Firma, der gegen Ende hin immer schräger wird. Im Mittelpunkt der Serie steht Ted Crisp (Jay Harrington), Chef der Forschungs- und Entwicklungsabteilung, der bisweilen (wie der Chef in The Office) direkt das Publikum anspricht und die Geschehnisse erklärt. Teds Boss in der Firma ist Victoria Palmer, ein kaltes Biest, die gewissenlos nur an den Erfolg des Unternehmens denkt und gern die Lorbeeren für gute Entwicklungen einstreicht. Die typischen verrückten Wissenschaftler fehlen natürlich auch nicht. Da gibt es den weinerlichen Phil Mymen (Jonathan Slavin), der sich sogar einfrieren lässt, und den schwarzen Lem Hewitt (Malcom Barrett), der mit Phil ein brillantes Team bildet. Linda Zwordling (Andrea Anders), die als Rebellion gegen die Firma alle Kaffeesahne klaut, will Ted verführen. Der „darf“ aber keine Affäre mit ihr anfangen, weil er seine eine Büroaffäre schon verbraucht hat.

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Ted, ein Mann mit moralischen Prinzipien, steht oftmals kurz vor dem Rauswurf, weil er, auch angestachelt von seiner hyperintelligenten 7-jährigen Tochter Rose (Isabella Acres), beim Management häufig aneckt. Seine Konversation mit der gefühlskalten Veronika, brillant gespielt von Portia de Rossi (bekannt z.B. aus Ally McBeal), sprüht nur so vor Zynismus und Sarkasmus. Die Dialoge sind witzig und teilweise auch ziemlich albern. Wenn man will, kann man eine ordentliche Portion böse Kapitalismuskritik in der Serie sehen oder man kann sich einfach unterhalten lassen. Warum dieses Konzept in den USA nicht funktioniert, ist mir ein Rätsel. Für die erste Staffel sind zunächst 13 Folgen geplant. Die Ratings sind schlecht, weshalb wohl kein Folgeauftrag vom Sender ABC kommen wird. Damit werde ich mich dann am Ende wieder schweren Herzens von einer großartigen Serie verabschieden müssen. Bis dahin: „We can do that!“

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Dr. House bei RTL überraschend abgesetzt

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , on Mittwoch, 1. April 2009 by mediensucht

Der Kölner Privatsender RTL nimmt völlig unerwartet die amerikanische Erfolgsserie Dr. House aus dem Programm. Ein RTL-Sprecher bestätigte heute morgen den Beschluss. Damit lief gestern die letzte Folge der beliebten Arztserie auf RTL. Aus Mitarbeiterkreisen heißt es, man wolle sich dem Niveau der Zuschauer anpassen. Eine intelligentere Serie, wie sie Dr House nunmal sei, ist dabei dem Publikum nicht mehr zuzumuten. Man werde auf dem Sendeplatz zunächst Sendungen mit Mario Barth wiederholen und dann eine Comedy-Eigenproduktion platzieren. Ob RTL die Senderechte weiterverkauft, ist bisher nicht zu erfahren. Angeblich wolle das ZDF die Serie ins Programm nehmen, um ein jüngeres Publikum anzusprechen.

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Pro7 bewirbt Fringe mit Newstime-Special

Posted in Sucht des Tages with tags , , , , , , on Samstag, 14. März 2009 by mediensucht

Pro7 strahlt bekanntlich ab Montag die neue US-Mysterieserie Fringe aus, die ich gestern in einem Beitrag vorstellte. Seit kurzem bewirbt der Sender die Serie auch mit einer Sondersendung des Nachrichtenformats Newstime zwischen verschiedenen Sendungen (z.B Raab, Simpsons). Am Ende der nur etwa einminütigen Sendung folgt dann der Hinweis auf Fringe und Sendeplatz. Bei dem gezeigten Material handelt es sich offensichtlich um Ausschnitte aus Fringe. Dennoch kam es selbst im Pro7-Forum zu aufgeregten Diskussionen, warum denn kein anderer Sender über dieses wissenschaftliche Phänomen berichtete. Hat Pro7 hier die Intelligenz seiner Zuschauer überschätzt? Über den Fakt, dass Pro7 mit einer solchen Aktion die Seriösität seiner Nachrichtensendung untergräbt, möchte ich jetzt gar nicht erst schreiben. Zumindest geredet wird nun über Serie genug …

Fringe – Grenzfälle des FBI

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , , , , , on Freitag, 13. März 2009 by mediensucht

fringe11993 machte eine Serie das Genre der Mystery-Serie so beliebt, dass in der Folge der Markt mit weiteren Vertretern des Genres geradezu überschwemmt wurde. Nach Akte X wurde es etwas ruhiger um diese Richtung. Viele Serien fuhren dank billiger CGI-Technik eher auf der Fantasy-Schiene. Seit einiger Zeit mischt nun ein gewisser Jeffrey Jacob – kurz J.J. – Abrams die TV-Welt gehörig auf. Zunächst kreierte er (nach seinem Erfolg mit der Spionageserie Alias) die Abenteuer-Serie Lost, die schon einige Mystery-Elemente in sich trug und trägt. Dank ihres innovativen Konzepts setzte Lost Maßstäbe und wurde ein Überraschungserfolg. Mit Fringe will er nun direkt in die Fußstapfen von Akte X treten.

Mittelpunkt der Serie ist wie schon bei Akte X ein Ermittlerteam, das sich um die Aufklärung paranormaler Fälle bemüht. Es gibt die übliche mysteriöse Organisation, die über Allem steht und sicherlich Dreck am Stecken hat. Das Team besteht aus der kühlen blonden Agentin Olivia Dunham, dem verrückten Professor Dr. Walter Bishop und dessen Sohn Peter. Dunham wird von der zuvor unbekannten Anna Torv verkörpert und ist des Öfteren Anstoß von Kritik. Ich hatte auch so meine Eingewöhnungsschwierigkeiten mit der Dame, die sich aber mit der Zeit gelegt haben. Torv stehen zwei berühmtere Schauspielgrößen bei. Der beispielsweise aus Herr der Ringe bekannte John Noble gibt den schrägen Professor. Der wird in der Pilotfolge aus der Klappsmühle geholt und gibt nun auf sehr eigenartige Art und Weise wissenschaftlichen Beistand. Joshua Jackson, bekannt aus der Serie Dawson’s Creek und vielen Nebenrollen in Filmen, spielt den intelligenten Sohn Peter. Das Potential dieses Charakters wird in den ersten Folgen leider nicht richtig ausgeschöpft. Er ist oftmals nur Beiwerk oder Stichwortgeber.

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Für mich (und vielleicht auch für einige andere deutsche Zuschauer) ist Lance Reddick eine interessante Nebenfigur. Er soll den strengen Agenten vom Heimatschutzministerium mimen, scheitert damit aber an meinem Unterbewusstsein. Wenn ich ihn mit seinem etwas eigenen Dialekt sehe bzw. höre, habe ich sofort das Bild von Germany’s Next Topmodel-Jurymitglied Bruce Darnell („Drama, Baby“) vor Augen und kann ihn nicht mehr ernst nehmen. Der auch aus Lost bekannte Reddick sieht Bruce nicht nur verdammt ähnlich, die übertrieben strenge Art seines Charakters mit der noch übertriebeneren Stimme machen das Ganze noch alberner. Bleibt zu hoffen, dass die deutsche Synchronstimme den Eindruck wieder etwas abschwächt.

Im Gegensatz zu Lost gibt es bei Fringe wieder relativ abgeschlossene Fälle pro Folge. Natürlich darf auch hier ein roter Faden nicht fehlen, der ein großes Ganzes verbindet, der wird aber leider viel zu zaghaft ausgerollt. Die Geschichte mit dem toten Liebhaber der Agentin, der sich immer wieder in ihr Leben drängt, ist eher lästig als spannend. Faszinierend sind wie schon bei Akte X die Einzelfälle mit ihren Mysterien, die innerhalb der Folge enträtselt werden. Das Potential des Storyüberbaus liegt dagegen noch offen.

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Nächsten Montag (16.3.09, 20:15 Uhr) geht es mit „Fringe – Grenzfälle des FBI“ auf ProSieben los. Mal sehen, wie die Serie hier ankommt. In den USA läuft es nach ein paar Anfangsschwierigkeiten besser, was auch an dem guten Sendeplatz nach House liegen mag. Aus den ursprünglich 13 von Fox georderten Folgen sind inzwischen 22 geworden. Ich bin nach über zehn Folgen immer noch skeptisch, ob mir die Serie wirklich etwas gibt. Das ist kein gutes Zeichen. Akte X bleibt auf dem Gebiet ungeschlagen. Außerdem bin ich mal gespannt, wann ProSieben endlich die geniale Serie Chuck sendet. Der Name Abrams zieht wohl momentan doch mehr als der gute Herr Bartowski.

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Terminator: The Sarah Connor Chronicles

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , , , , on Dienstag, 24. Februar 2009 by mediensucht

scc1Seit 12. Januar 2009 läuft auf ProSieben zur Primetime die US-Serie Terminator: S.C.C.. Der Originaltitel Terminator: The Sarah Connor Chronicles wurde vom Sender gekürzt, um Verwechslungen mit der gleichnamigen Sängerin aus Delmenhorst zu vermeiden. Vielleicht hätte es der Sender beim alten Namen belassen sollen, dann hätten sich wahrscheinlich ein paar Popfans in die Zuschauergruppe verirrt. So ist die Serie zum ausgewachsenen Quotendebakel geworden und wird nunmehr nur noch im Nachtprogramm ausgestrahlt. In den USA hat es die Serie bisher immerhin auf zwei Staffeln geschafft. Nach einem umfeldbedingten sehr starken Start gab es zwar auch herbe Zuschauerverluste, Fox hält SCC aber weiterhin die Treue. Die Ursachen für den schweren Stand beim Zuschauer liegen breit gestreut.

Die Geschichte von SCC schließt an die Terminator-Filmreihe an, deren vierter Teil demnächst mit Christian Bale im Kino anläuft. In naher Zukunft wird die Menschheit von hochentwickelten Maschinen bedroht. Das Ende ist nah. Beide Konfliktparteien versuchen mit dem Schicken von Kämpfern in die Vergangenheit die Zukunft zu ändern. Der Freiheitskämpfer John Connor ist das Ziel der Maschinen. Der Zukunfts-Connor wiederum schickt Freunde und „gute“ Terminatoren, um sein junges Ich zu schützen. SCC spielt nun also in heutiger Zeit. Sarah Conner versucht mit Hilfe des weiblichen Roboters Cameron ihren Sohn John zu schützen und die Zukunft zu ändern, indem sie die Entwicklung der intelligenten Maschinen sabotiert. Böse Terminatoren aus der Zukunft und ein FBI-Agent sind ihr auf der Spur.

Die Geschichte enthält nicht viel Neues. Es handelt sich quasi hauptsächlich um leicht abgewandelte Elemente aus den Filmen, die immer wieder variiert erzählt werden. Am Interessantesten ist noch die Figur des weiblichen Terminators Cameron (offensichtlich eine kleine Hommage an Terminator-Regisseur James Cameron). Doch auch hierbei handelt es sich um die alte Frankensteingeschichte von der Maschine, die Gefühle entwickelt. Alles schon tausendmal gesehen, z.B. bei Commander Data in Star Trek.

Lena Heady (300, Der rote Baron) spielt die Titelheldin Sarah Connor. Johns Mutter ist fast schon paranoid vorsichtig und permanent ängstlich. Heady sieht fortwährend weinerlich aus und hat mit der taffen Film-Sarah von Linda Hamilton rein gar nichts mehr zu tun. Die Action nimmt man ihr nicht wirklich ab. Ich sehe Heady zwar gern, hier passt sie aber überhaupt nicht in die Rolle. Eine Fehlbesetzung. Summer Glau als Cameron geht da schon eher, hier ist der Unterschied zwischen Lolitaaussehen und purer Gewalt gewollt und auch wirksam. Über den restlichen Cast lässt sich nicht viel sagen. Die Herrschaften sind hauptsächlich nur da.

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Terminator: The Sarah Connor Chronicles krankt gleich an mehreren Faktoren. Die Geschichte erzählt kaum Neues oder Interessantes, der Cast ist eher durchschnittlich, die Action serienbedingt nicht auf dem hohen Filmniveau. Dem eigentlich interessanten Filmkonzept fehlen die kreativen Ideen, um eine komplette Serienlänge zu unterhalten. In nur wenigen Momenten kann man erahnen, was möglich gewesen wäre. Insgesamt nicht lohnenswert.

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Serien-Neuigkeiten

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , , , , , , on Freitag, 28. November 2008 by mediensucht

Es ist mal wieder Zeit für einige Serien-Neuigkeiten. In den USA sind Entscheidungen über die Zukunft einiger Serien getroffen. Leider hat es mal wieder eine Serie von Bryan Fuller getroffen, die rein zufällig zu meinen Lieblingserien gehört. Pushing Daisies wurde nicht verlängert und endet damit nach der zweiten Staffel – wohl angeblich sogar mit einem Cliffhanger. Es ist wirklich äußerst schade um diese außergewöhnliche Serie, die wahrscheinlich für das breite Publikum zu speziell war, deshalb die Quotenerwartungen nicht erfüllte und einfach in der Herstellung zu teuer war.

Positive Nachrichten gibt es dagegen für die deutschen Fans von Pushing Daisies. ProSieben setzt die Ausstrahlung von Pushing Daisies nach einer kurzen Weihnachtspause schon am 14. Januar mit der zweiten Staffel fort. Ebenfalls weiter geht es an diesem Termin mit der 5. Staffel von Desperate Housewives. Diese Staffel hält einige Überraschungen bereit, gibt es doch einen Zeitsprung von 5 Jahren, in dem viele schräge Veränderungen stattgefunden haben.

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Auch RTL plant eine schnelle Ausstrahlung einiger seiner US-Importe. Die aktuelle 5. Staffel von Dr. House soll schon im Frühjahr (ab 10.3.2009) im deutschen Fernsehen laufen. Allerdings plant man wieder eine Splittung der Staffel. Die zweite Hälfte soll erst im Herbst ausgestrahlt werden. Kontinuierlicher geht es da mit Prison Break weiter. Die Staffeln 4 und 5 sollen ab Januar 2009 hintereinander zu sehen sein. Leider war die dritte Staffel nicht so prickelnd, weshalb sich die Frage stellt, ob sich der Plan überhaupt so umsetzen lässt.

Die vierte Staffel von Lost wird ab 12. Januar 22:15 Uhr auf ProSieben ausgestrahlt, diesmal wieder jeweils als Einzelfolge. Hier sollte es keine Quotenprobleme geben, da die vierte Staffel zu den stärksten Staffeln von Lost gehört. Man weiß allerdings nie …! Wer sich für die Tudors interessiert, sollte sich den 27. Dezember diesen Jahres vormerken. Dann kommen gleich drei Folgen der zweiten Staffel, genauso wie am 2. Sendetermin am 3. Januar 2009. Die restlichen Teile folgen dann als Doppelpack. Als Start des insgeheimen Akte-X-Nachfolgers von JJ Abrams Fringe wird der März 2009 angenommen. Eine entgültige Entscheidung sei bei ProSieben aber noch nicht gefallen.

Mich persönlich würden ja die deutschen Starttermine von Chuck und The Middleman am meisten interessieren. Zumindest Chuck ist schon in der Synchronisation, einen Starttermin auf ProSieben gibt es allerdings noch nicht. Die zweite Staffel von Chuck läuft übrigens in den USA jetzt so gut, dass NBC für den Superbowltag am 1. Februar 2009 eine 3D-Folge in Auftrag gegeben hat. Demnächst ist auch Tricia Helfer (Battlestar Galactica) als Gaststar zu sehen. The Middleman dagegen ist, soweit ich weiß, noch gar nicht in Deutschland lizensiert.

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Hallo, mein Name ist Jack …

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , on Samstag, 22. November 2008 by mediensucht

… und ich bin Held einer TV-Serie. Diesen Satz würde man öfters hören, wenn man denn nach dem Namen eines männlichen Seriencharakters fragt. Die Charakterzüge von diesem Jack können dabei ganz unterschiedlich sein. In jedem Fall ist es schon auffällig, wie viele Serienfiguren mit dem Namen Jack zu finden sind. Von der Häufigkeit in Filmen will ich jetzt gar nicht erst anfangen.

Der bekannteste Jack ist wahrscheinlich Jack Bauer aus der Echtzeitserie 24, der von Kiefer Sutherland gespielt wird. Dieser Jack ist kein so umgänglicher Zeitgenosse und setzt sich bei seinen Ermittlungen gern mal über Konventionen hinweg. Hier ist Jack der harte Kerl, der für Männlichkeit steht. Ebenfalls Ermittler ist Marschall Jack Carter aus der Serie EUReKA, der vom etwas softeren Colin Ferguson verkörpert wird. In der Welt der superintelligenten Wissenschaftler ist er der liebenswürdige Trottel, der mit seiner Spürnase dennoch für die Lösung von komplizierten Fällen sorgt. Jack Carter ist mehr der Kumpeltyp.

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In der Erfolgscomedy 30 Rock gibt Alec Baldwin Jack Donaghy, seines Zeichens Chef eines Networks, den man ebenfalls als harten Hund bezeichnen könnte. Da 30 Rock aber im Gegensatz zu 24 eine Comedy ist, kann dieser Jack viele Lacher auf sich verbuchen. Über einen solchen Chef lacht man vor dem Fernseher lieber als im wahren Leben. Ein äußerst sympathischer Jack ist dagegen jener aus der Erfolgsserie Lost. Jack Shephard (Matthew Fox) wird fast unfreiwillig Führer einer Gruppe Überlebender eines Flugzeugabsturzes, die auf einer Insel gestrandet ist. Als Arzt hat Jack gleich das Ansehen, das ihn zum Entscheider macht. In diese Rolle ist es dem bescheidenen Doktor eher unwohl, er ist sich aber seiner Verantwortung bewusst, so dass er sich ums Wohl der Gruppe kümmert. Jack Shephard ist ein Typ der Marke „Schwiegermutters Liebling“, also recht sympathisch. Natürlich hat auch er so seine Ecken und Kanten, sonst würde es ja langweilig.

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Die Serienwelt hat noch viele Jacks aufzubieten, die mal größere und mal kleinere Rollen in ihrer Serie spielen. Ein paar sollen hier noch genannt sein: Da gibt es beispielsweise Captain Jack Harkness in Doctor Who, Jack Vasser in Journeyman, Jack McFarland in Will & Grace, Dr. Jack Hodgins in Bones, Jack Bristow in Alias, Jack Malone in Without A Trace oder einfach Jack in Men In Trees. Auch Serientitel werden gleich mit dem Namen Jack gefüllt: Mad Jack, Jack und Jill, Jack Holborn oder als Krönung Jack & Jack. Vielleicht handelt es sich auch nur um einen Trend, der Name Jack ist aber so griffig, dass wir wohl auch weiterhin mit einigen Jacks in Serien und im Film rechnen müssen.

Welttag des Fernsehens

Posted in Sucht des Tages with tags , , on Freitag, 21. November 2008 by mediensucht

Heute ist mal wieder der Welttag des Fernsehens. Warum es dafür einen Welttag gibt, kann ich mir nur zusammenreimen. In den Industrienationen hat inzwischen fast jeder einen Fernseher. Diese Glotze entwickelte sich vom gesellschaftlichen Ereignis über ein gern benutztes Informationsmedium zur Verblödungsmachine. Heute läuft hier im Flimmerkasten nur noch Schwachsinn, weil der informationsüberflutete Wohlstandsbürger es so will. Andernorts wäre so ein TV-Gerät mit seinen durchaus positiven Möglichkeiten ein Segen. Der arme Teil der Welt kann sich aber kein solches Gerät leisten. Es fehlt der Zugang zu mitunter wichtigen Informationen, sei es nun zur Wissens- oder zur Meinungsbildung. Ist ein Fernseher da, kann dennoch die Pressefreiheit eingeschränkt sein. Oder das Medium wird gezielt für Falschinformationen genutzt. Das Fernsehen kann also immer noch eine große Bedeutung haben. Vielleicht sollten wir uns dessen heute bewusst sein und unser Konsumverhalten überdenken.

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Blah!^^ Na, wie sieht denn mein Konsumverhalten aus? Ich persönlich nutze meine Glotze nur noch wenig im herkömmlichen Sinne. Im TV schaue ich nur mittwochs ein paar Serien, samstags mal die Sportschau und wenn es mir möglich ist, einmal am Tag Nachrichten auf den Öffentlichen. Sehr selten sehe ich mal einen Film im TV. Filme schaue ich mir lieber im Kino an, weil: Kino, dafür werden Filme gemacht! Dennoch nutze ich mein TV-Geräte relativ oft – nämlich als Monitor zum Sehen einer Film- oder Serien-DVD. Damit dürfte ich weit unter dem Schnitt von 4 Stunden TV am Tag in Deutschland liegen – selbst wenn ich das Internetfernsehen Ehrensenf dazurechne! ;o)

Pushing Daisies

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , , , on Montag, 20. Oktober 2008 by mediensucht

Na gut, ich habe schon einen Artikel über Pushing Daisies geschrieben, der war allerdings einer der ersten Einträge hier auf meinem Blog und ist eher als Kurzkommentar zu sehen anstatt als ausführliche Besprechung. Ja, damals war ich noch jung und brauchte das Geld … na jedenfalls wird das kurze Geschreibsel vor einiger Zeit dieser wunderbaren Serie in keinster Weise gerecht, weshalb ich anlässlich des Serienstarts auf Pro7 nun einen ausführlicheren Text verfasst habe. Man kann für diese Serie ja nicht genug Werbung machen.

Pushing Daisies, was in etwa heißt „sich die Radieschen von unten ansehen“, handelt vom Kuchenbäcker Ned, der im Alter von neun Jahren auf schmerzliche Art und Weise entdeckt, dass er Tote wieder zum Leben erwecken kann, diese erweckten Menschen aber nur eine Minute weiterleben können, ohne dass nicht eine andere Person stirbt. Nachdem Ned so seine Mutter auferstehen lässt, wird wenig später der Vater des Nachbarmädchens Opfer des Sensenmannes. Einen Haken hat die Sache zusätzlich noch: Berührt Ned die Auferweckten ein zweites Mal, sterben sie wieder – für immer!

Ned betreibt also sein „Pie Hole“ mit den leckersten Kuchen, da die Früchte dank seiner Gabe immer frisch sind. Als kleinem Nebenjob hilft Ned dem Privatdetektiv Emerson Cod bei der Suche nach Mördern. Praktisch, wenn man die Toten direkt nach dem Mörder fragen kann, und für die Lösung des Falls die Belohnung einstreichen kann. Doch eines Tages erweckt Ned seine Jugendliebe Charlotte „Chuck“ Charles wieder von den Toten und lässt sie am Leben. Es entwickelt sich eine ganz besondere platonische Liebesbeziehung …

Schöpfer der Serie ist Bryan Fuller, der Pushing Daisies aus einer Idee zu Dead Like Me entwickelte. Wieder sind Tod und ungewöhnliche Beziehungen ein Thema. Fuller, der neben der eben genannten Serie Dead Like Me schon die ebenso wunderbare Serie Wonderfalls entwickelte und an Serien wie Star Trek – Deep Space 9 und Heroes mitschrieb, strotzt nur so von schrägen und skurrilen Ideen. Zudem wurde Barry Sonnenfeld (Men in Black) mit ins Boot geholt, der die Serie mitproduziert und auch den Piloten verfilmte.

Wenn man sich Pushing Daises so ansieht, könnte man denken, man steckt in einem Tim Burton-Film. Die Ausstattung ist opulent, beeindruckende Kulissen, aufwendige Kostüme und technische Tricks, die bewusst mit der Filmgeschichte spielen. Dabei kommt es nicht auf Realismus an, vielmehr auf Detailverliebtheit und entzückenden Spielereien. Manchen ist Pushing Daisies vielleicht zu „süß“, ich erfreue mich jedes Mal wieder an den wunderschönen Bildern, die die Macher immer wieder aus der Trickkiste zaubern.

Zu allem Überfluss wird auch noch eine herzerweichende Liebesgeschichte erzählt. Das zur körperlichen Enthaltsamkeit verdammte Paar findet andere Wege, sich nahe zu kommen. Auch die Kriminalfälle sind meist sehr seltsam, schräg und spannend. Der Humor von Fuller und Co gefällt mir ausgezeichnet. Kein Klamauk, viel dezentes Amüsement mit Herz.

In den Hauptrollen sind die bezaubernde Anna Friel als das Mädchen namens Chuck und Lee Pace als Ned zu sehen. Letzterer hatte schon in Fullers Wonderfalls eine größere Rolle inne. Als findiger Detektiv glänzt Chi McBride mit einem wunderbar trockenen Humor. Ein kleines Highlight in den Nebenrollen ist Kristin Chenoweth als Olive Snook, die unglücklich in Ned verliebt ist und beispielsweise mit herzzerreißenden Gesangseinlagen zu begeistern weiß. Auch die restlichen Figuren sind meist Gebrüder-Coen-artig skurril überzogen dargestellt.

Zum Glück hat der produzierende Sender ABC eine zweite Staffel von Pushing Daisies in Auftrag gegeben. Die Serie ist mit ihrer aufwendigen Produktion keineswegs billig. Ein Kompliment gilt ausnahmsweise auch mal Pro7, die Pushing Daisies einen Primetime-Sendeplatz am Mittwochabend nach Desperate Housewives gaben. Damit sollte einem Erfolg in Deutschland eigentlich nichts im Wege stehen. Allerdings könnte die Serie vielleicht zu speziell sein, um großflächig zu begeistern. In den USA kam Pushing Daisies bei den Krtiker sehr gut an, heimste einige Preise ein. Die erste Staffel konnte sich ordentlicher Quoten erfreuen. Die zweite Staffel läuft gerade eher mäßig an. Ich bin jedenfalls ein Fan von Fullers Serien und damit auch Pushing Daisies. Viel Glück in Deutschland!

Update: 2. Staffel ab 14.1.09, 21:15 Uhr auf ProSieben

Zur Qualitätsdebatte um das deutsche Fernsehen

Posted in Glotzophonie with tags , , , , on Samstag, 18. Oktober 2008 by mediensucht

Alle Welt – naja, zumindest die deutschen Feuilletons – regen sich über die Qualität des deutschen Fernsehens auf. Marcel Reich-Ranicki wird als Held gefeiert, der sich der Verblödung des TV entgegenstellt. Dass die Qualität der Fernsehlandschaft zu wünschen übrig lässt, ist allerorts unbestritten. Bezüglich der Ursachen wird gestritten. Über eines müssen wir uns aber im Klaren sein: Über das, was im TV gesendet wird, entscheiden die Senderchefs nicht wirklich. Der Zuschauer hat die Fernbedienung in der Hand … und ist zu blöd, damit umzugehen.

Auch beim Fernsehen herrscht die Marktwirtschaft, das Programm unterliegt demzufolge auch Angebot und Nachfrage. Immer wieder versuchen es auch intelligentere Formate auf dem Markt, werden aber vom Zuschauer nicht nachgefragt. Realityshows und einfältige Comedy-Serien haben dagegen hohe Einschaltquoten. Leider kommen die öffentlich rechtlichen Sender seit Jahren ihrem Sendeauftrag nicht nach und versuchen, die privaten Sender zu kopieren, anstatt die Qualität hochzuhalten. Die immensen TV-Gebühren werden lieber in dämlichen Shows (Wetten, dass …? gehört inzwischen leider auch dazu) verpulvert.

Sehen wir der Realität ins Auge. Solange der Zuschauer nicht bereit ist, Qualitätsfernsehen mit höheren Einschaltquoten zu belohnen (die schrägen Kriterien der Quotenmessung sind ein anderes Thema), können wir ewig auf besseres Fernsehen warten und debattieren. Der Bildungsbürger verzichtet immer mehr auf`s Fernsehen und weicht auf andere Medien aus. Leider sieht es in den Kinos auch nicht besser aus. Im Endeffekt wird RTL-Chef Zeiler Recht behalten, wenn er sagt, die Aufregung um Reich-Ranicki sei irrelevant. Das ist nur ein Strohfeuer. Warum sollte die gesellschaftliche Verblödung ausgerechnet vor dem Fernseher halt machen?

Um nicht völlig schwarz zu malen, noch ein paar Worte zur Ehrenrettung des Fernsehens. Noch gibt es gute Sendungen im TV. Einige brillante Serien aus den USA schaffen es immer wieder nach Deutschland, auch wenn das Terrain immer schwieriger wird. Auch in Deutschland produziertes Fernsehen kann sich sehen lassen. Viele deutsche Krimiserien der Öffentlich-rechtlichen sind hervorragend gemacht und an deutschen öffentlich-rechtlichen Nachrichtensendungen wie dem heute-journal können sich auch die Amis eine Scheibe abschneiden. Ab und zu steht eben „öffentlich-rechtlich“ noch für Qualität.

Der Auslöser für die Debatte, die Preisverleihung an Reich-Ranicki, wirft Rätsel auf. Wer kam auf die seltsame Idee, einem Literaturkritiker, der vor einiger Zeit mal eine kleine Sendung im Spätprogramm des ZDF hatte, einen Fernsehehrenpreis zu verleihen? Gibt es nicht genügend verdiente Fernsehschaffende? Hat man dem Produzenten der Show ZDF Zugeständnisse machen müssen? Es muss doch klar gewesen sein, wie ein Literaturfan, der kaum vor dem Fernseher sitzt, reagiert, wenn ihm die Essenz des Blöden in ausführlicher Art und Weise dargeboten wird. Den Schock Atze Schröder muss man als 88-Jähriger erst mal verkraften. Amüsant war es dennoch, bei der Rede von Reich-Ranicki die entsetzten Gesichter einiger sogenannter „ Stars“ des deutschen Fernsehens zu sehen. Am Ende kann man sich aber nur so helfen: Gezielt fernsehen oder gar nicht erst die Glotze einschalten.

Bilder: Welt, Spiegel (dpa)

Serienkommentare – 2 Neustarts

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , on Donnerstag, 16. Oktober 2008 by mediensucht

Normalerweise schreibe ich ja eher Kommentare zu Serien, die ich besonders mag bzw. die ich empfehlen kann. Heute geht es mal um zwei Serienneustarts, die mir überhaupt nicht zugesagt haben:

Sons of Anarchy
Sons of Anarchy ist eine Dramaserie, die im Rockermilieu spielt. Die Motorradgang Sons of Anarchy steht in Konflikt mit den Mayans. Immer wieder kommt es zu brutalen Auseinandersetzungen. Der Gründer der SAMCRO (Sons of Anarchy Motorcycle Club, Redwood Original Charter) ist vor Kurzem verstorben. Dessen Sohn Jax soll nun eine führende Rolle einnehmen und Nachfolger des jetzigen Chefs der Gang werden. Jax ist gerade Vater geworden und kann seine väterlichen Aufgaben nicht richtig mit denen im Club vereinbaren. Eigentlich eine typische Geschichte für solche Mafia- oder Gangserien. Weder diese Geschichte, noch die vermeintlich dramatischen Einzelszenen konnten mich überzeugen. Alles scheint nach Schablone 08/15 abzulaufen, die Konflikte sind zu vorhersehbar. Schade ist es um den interessanten Cast. Charlie Hunnam etwa spielt Jax, Ron Perlman gibt den Gangleader Clay. Insgesamt eine Serie, die ich mir spare.

Testees
Testees ist eine Comedy-Serie von South Park-Autor Kenny Hotz. Peter und Ron sind zwei Looser, die sich als medizinische Versuchskaninchen ihren Lebensunterhalt verdienen. Dabei schlucken sie meist Pillen, die zu äußerst schrägen Nebenwirkungen führen. Bei Testees geht es derb zur Sache. Man bedient sich aus der untersten Schublade des Klamauk- und Fäkalhumors, was leider selten witzig ist. Auch die zwei Hauptdarsteller sind überhaupt nicht sympathisch, wie es etwa die zwei Looser aus der wunderbaren britischen Comedy-Serie The IT-Crowd sind. Testees ist unwitzig, dumm und langweilig. No, thanks!

The Miracle of „frak“

Posted in Geschwätzigkeit, Serienjunkietum with tags , , , , , , , , on Samstag, 11. Oktober 2008 by mediensucht

Im freien Fernsehen der Vereinigten Staaten von Amerika darf man nicht „fuck” sagen, sonst wird gnadenlos gepiept. Jeder Amerikaner (und vor allem jedes amerikanische Kind) weiß natürlich, was an Stelle des Pieptons eigentlich zu hören war, und ist sich der Bedeutung auch bewusst. Im Englischen bzw. Amerikanischen wird „fuck“ für gewöhnlich als burleske Steigerungsform benutzt, wie es bei uns im Deutschen etwa mit „verdammt“ der Fall ist. Während wir Deutschen damit eine Art religiöse Überhöhung nutzen, geht es bei den Amis im Ursprung schlicht und einfach um Sex („fuck“ = „ficken“).

Um eine Pieporgie zu vermeiden, aber dennoch keine geschwollene Sprache zu benutzen, habe sich findige Serienautoren Ersatz für das verbotene „fuck“ ausgedacht. In der Sciencefiction-Serie Battlestar Galactica (übrigens schon im Original von 1978) sagt man dank des Serienerfinders Glen A. Larson (z.B. auch verantwortlich für Ein Colt für alle Fälle oder Knight Rider) nun also „frak“ statt „fuck“ und verwendet es gern und oft. Und – oh, Wunder – die Zensoren der Networks haben nichts dagegen. Es geht also nicht um die Bedeutung eines Wortes, sondern nur um das Wort selbst. Mal wieder ein typischer Fall von Doppelmoral a la MTV, wo zwar Gewalt in jeder Form und menschenverachtendes Material schon nachmittags gezeigt wird, aber jeder blanke Busen verdeckt und jedes „fuck“ weggepiept wird.

Diese seltsame Einstellung gegenüber den Varianten von „fuck“ trug auch in anderen Serien ihre Blüten. In The Middleman wurde „fuck“ durch das niedliche „fooey“ ersetzt, wobei es hier eher um den Witz des Wortes ging, denn gepiept wird trotzdem fleißig. In der britischen Sciencefiction-Serie Red Dwarf benutzte man fröhlich „smeg“, um seinen Aussagen mehr Kraft zu verleihen. Es hat wohl niemand gemerkt, dass „smeg“ von „Smegma“ abgeleitet wurde und damit „fuck“ in nichts nachsteht. Überhaupt sind Sciencefiction-Autoren sehr kreativ in dieser Beziehung. Für Farscape wurde „frell“ erfunden, die Coneheads benutzten „mebs“, Mork vom Ork „shazbot“.

Da in den USA immer noch viele Konservative und gar Kreationisten das Sagen haben, werden wir auch in Zukunft noch mit einigen schönen Wortschöpfungen rechnen können, die am Ende nur Eines bedeuten: FUCK!

Serienkommentare

Posted in Serienjunkietum with tags , on Dienstag, 30. September 2008 by mediensucht

Die Herbstsaison hat begonnen. In den USA laufen die neuen Folgen der nächsten Staffeln vieler Serien an, in Deutschland beginnt man mit den Folgen der letzten Staffeln bzw. startet direkt neu. Hier mal ein paar Kommentare zu einigen Serien, die ich aktuell verfolge bzw. kürzlich durch habe:

Californication – 2. Season
Californication geht genauso witzig weiter, wie Staffel 1 aufgehört hat. Ob Duchovny damit seine Sexsucht heilen kann? Zumindest hat er in der ersten Folge ordentlich in die Weichteile bekommen. 8-9/10

Chuck – 2. Season
Chuck macht mit der zweiten Staffel da weiter, wo er mit der ersten Staffel aufgehört hat – brillante, spannende und witzige Unterhaltung auf höchstem Niveau: klare 10/10

Dexter – 3. Season
Kaum Neuigkeiten, Dexter hat aber dennoch wenig von seiner Faszination verloren. Da verzeiht man kleinere Macken. 7/10

Dr. House – 4. Staffel (D)
House MD bleibt sich hauptsächlich treu, die kleinen Änderungen (Teamsuche) bringen noch etwas frischen Wind in die Serie. Immer noch sehr gut! 9/10

Eureka – 2. Staffel (D)
Für mich eine klare Steigerung zur ersten Staffel Eureka, die schon nicht schlecht war. Die Geschichten sind interessanter und vor Allem emotionaler. Nun bei ca. 7-8/10

Fringe – 1. Season
Die neue Serie von Lost-Erfinder J.J. Abrams kann nicht so richtig überzeugen. Fringe ist eine Art modernes Akte X mit wenig Neuem. Die ersten paar Folgen waren leider nur leidlich unterhaltsam. Bisher nur 4/10.

Heroes – 3. Season
Weiß nicht so recht, was ich vom Beginn der dritten Staffel Heroes halten soll. Einige gute Ansätze, aber auch viel Negatives. Die Peter-Nathan-Geschichte gefällt mir gar nicht, ebenso wie die neuen Bösewichter. Mal sehen, ob die Helden noch die Kurve kriegen. 5/10 für die Dritte bisher.

The Middleman – 1. Season
Tolles Finale der ersten Staffel und schon ist The Middleman eine meiner Lieblingsserien überhaupt. Durchgängig hohes Niveau mittels schräger Storys und Einfälle, alles mit viel Humor wunderbar altmodisch in Szene gesetzt. 10/10

Prison Break – 3. Season
Der erste Teil der dritten Staffel von Prison Break gefällt mir bisher gar nicht. Wirkt nur noch wie ein Abklatsch der ersten beiden Staffeln. 4/10

Samantha Who? – 1. Staffel (D)
Gefällt mir bisher sehr gut. Eine sympathisch aufgedrehte Christina Applegate überzeugt als (fast) Alleinunterhalterin! 8/10

Scrubs – 7. Staffel (D)
Seit Jahren auf höchstem Niveau. Genau meine Art von abgedrehtem Humor. 10/10

Vorfreude auf die zweite Staffel von Pushing Daisies!