My Name Is Earl

buddy_earl_thumb.jpg Heute möchte ich mal wieder eine Serie vorstellen, die mir gleich aus mehreren Gründen sehr am Herzen liegt. My Name Is Earl ist eine Comedy-Serie aus den USA (woher auch sonst ;-)) – eine Art Sitcom, die allerdings weitestgehend außerhalb von Studios gedreht wurde/wird und ohne Konservenlacher auskommt. Es geht um den Kleinkriminellen Earl Hickey (der fantastische Jason Lee), der nach einem Lotteriegewinn und einem Unfall plötzlich an das Karma glaubt und seine früheren Schandtaten wieder gut machen will. Dazu erstellt er eine Liste mit seinen Verbrechen, die er Punkt für Punkt abarbeiten will. Zunächst muss Earl sich gegen seine Ex-Frau Joy (die für ihre Darstellung mit dem Emmy bedachte Jaime Pressly) wehren, die nach dem Gewinn trachtet, mit der Earl sich aber nach einigen Folgen versöhnt. Behilflich bei der Abarbeitung der Liste ist Earls Bruder Randy (Ethan Suplee), ein liebenswerter Tollpatsch, der in seiner naiven Art für viele Lacher zuständig ist. Womit wir schon beim ersten großen Pluspunkt der Serie wären.

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Der Humor der Serie ist wunderbar. Er resultiert zum Einen aus den schrägen Figuren, die fast alle ziemlich übertrieben gezeichnet sind, die aber nie der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Neben den zwei Brüdern gibt es da die schon genannt Ex-Frau Joy, die zwar anfangs noch auf das Geld aus ist, später aber viel Herz für Earl und „seine“ Kinder zeigt. Diese Kinder sind gar nicht wirklich Earls Nachwuchs. Eines wurde vor Earls Hochzeit mit Joy fremdgezeugt, das andere Kind geht auf die Kappe von Joys neuem Lover. Dieser Neue ist Crap Man Darnell (Eddie Steeples), ein mysteriöser Koch in Earls Stammkneipe und eigentlich dessen Freund. Er kommt ziemlich dümmlich rüber, glänzt aber bisweilen mit überraschendem Wissen zu verschiedenen Themen.

Neben den sympathischen Hauptcharakteren glänzt die Serie mit namhaft besetzten Nebenrollen. So spielt Giovanni Ribisi einen ehemaligen Kumpel von Earl, der immer noch seinen kriminellen Machenschaften nachgeht. Beau Bridges ist als ungeliebter Vater zu sehen. Thematisch backt My Name Is Earl auf den ersten Blick kleine Brötchen. Die Geschichten sind aus dem (amerikanischen) Alltagsleben gegriffen. Dennoch berührt die Serie so ganz nebenbei auch auf kritische Art einige brisante Themen, ohne aber mit der Moralkeule zu schwingen. Des Weiteren ist die Serie gespickt mit vielen witzigen Details. Catalina (Nadine Velazquez), das Zimmermädchen in dem Motel, wo Earl und Randy wohnen, scheint in einigen Folgen erbittert auf Spanisch zu fluchen. Übersetzt man den Wortschwall aber, ergeben sich freundliche Danksagungen an das Publikum. Auf einigen Zetteln und Aufklebern sind Werbesprüche für hochauflösendes TV zu lesen, aber nur für den Zuschauer, der die Serie tatsächlich in HDTV sieht. Auf Fotos, die in der Serie von Earl gemacht werden, hat dieser immer seine Augen geschlossen. Mehr von diesen Kuriositäten gibt es hier nachzulesen.

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Alles in Allem ein schönes Paket aus sympathischen Figuren, wunderbarem Humor, unterhaltsamen Geschichten und einer kleinen Portion Gesellschaftskritik. In Deutschland ist eine Ausstrahlung von My Name Is Earl ab Herbst 2008 bei RTL geplant. Bisher lief die erste deutschsprachige Staffel der Serie nur im alpenländischen Fernsehen. Wahrscheinlich geht bei der Synchronisation einiges an Flair verloren, wenn man dem Kollegen Hirngabel glauben kann, ich bin aber ganz zufrieden mit der Übersetzung. Deshalb noch der obligatorische Satz am Abschluss der Sehempfehlung: Bleibt zu hoffen, dass RTL der Serie eine Chance gibt und My Name Is Earl auch in Deutschland seine Fans findet.

5 Antworten to “My Name Is Earl”

  1. Oh My Name is Earl ist sooo genial – die zweite Staffel ist zwar nicht mehr so spritzig wie die erste (von der dritten habe ich noch nichts gesehen), aber es gibt selten Serien die so einen wunderbaren, charismatischen Cast haben : )

  2. Die zweite Staffel habe ich leider bisher noch nicht gesehen, es gibt einfach noch zu viel anderen guten Serienkram. Ist aber fest eingeplant. Habe von anderen Kritiker aber schon viel Gutes gehört. MNIE soll sogar immer besser werden. Ich werde mich wohl selbst überzeugen müssen …

  3. Find die zweite Staffel mindestens ebenso stark.

    Übrigens hat Earl jetzt doch mal endlich nen Starttermin von RTL bekommen: Ab 18. Juli immer freitags um 23.30h (…) inmitten dieser anderen tollen Freitagabendcomedies…
    http://www.serienjunkies.de/news/name-earl-18500.html

    Naja, immerhin endlich mal ein Deutschlandstart…

  4. War eigentlich klar, dass RTL Earl im Comedy-Freitag verwurstet. Danke für den Link! Vorerst sollen ja nur 11 Folgen (also die Hälfte der ersten Staffel) gesendet werden. Mal sehen, wie lange Earl durchhält …

    Und ja, Pro7 geizt noch mit Terminen!

  5. […] abend sendet RTL (hoffentlich) jeden Freitag um 23:30 Uhr die US-Serie My Name Is Earl, die ich hier bereits ausführlich gewürdigt […]

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