Archiv für Sitcom

How I Met Your Mother

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , , , , , , , , , , on Donnerstag, 27. März 2008 by mediensucht

How I Met Your Mother (kurz HIMYM) ist eine amerikanische Sitcom, die in den letzten Tagen damit Schlagzeilen machte, dass Britney Spears darin eine kleine Rolle spielte und die Einschaltquote in die Höhe katapultierte. Eine hohe Zuschauerzahl hat die Serie wirklich verdient, aber nicht wegen Frau Spears, sondern weil sie witzig und sehr unterhaltsam ist. Die Show läuft zur Zeit mit der 3. Staffel in den USA und soll im Sommer oder Herbst auch in Deutschland auf Pro7 ausgestrahlt werden.

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Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es um einen Typen, der im Jahre 2030 seinen Kindern erzählt, wie er in „unserer“ Zeit, deren Mutter kennen lernte. Der Typ heißt Ted Mosby und ist Architekt. Schon in der ersten Folge verliebt sich Ted (Josh Radnor) in die Nachrichtensprecherin Robin Scherbatsky (Cobie Smulders). Die ersten Dates gehen aber derartig in die Hose, so dass die Beziehung im Folgenden zwischen Freundschaft und Liebe hin und her wechselt. Zudem wären da noch Teds bester Freund Marshall Eriksen (Jason Segel) und dessen Verlobte Lily Aldrin (die bezaubernde Alyson Hannigan), deren Beziehung anfangs ausgezeichnet zu funktionieren scheint. Eine Garantie für Lacher ist aber Barney Stinson (Neil Patrick Harris), der überall behauptet, Teds bester Freund zu sein und meist nur Frauen und Blödsinn im Kopf hat. Bei ihm reiht sich ein witziger Satz an den nächsten, weshalb er wohl die beliebteste Figur der Serie ist. Daneben gibt es immer wieder Gastauftritte von „Showgrößen“ wie Mandy Moore, Enrique Iglesias oder Heidi Klum und Stars aus anderen Serien.

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HIMYM wird als Sitcom ganz klassisch in Studios produziert und mit Bandgelächter versetzt. Auch mit der Grundkonstellation von fünf Freunden in New York und den Themen Liebe und Sex begeht HIMYM keine neuen Pfade. Die Serie ist in ihren Grenzen aber derart gut und abwechslungsreich geschrieben, dass man immer wunderbar unterhalten wird wie zu guten alten FRIENDS-Zeiten. Die Charaktere sind allesamt liebenswert und sympathisch, die Geschichten realitätsnah, ohne aber die für ein Comedyformat nötigen kleine Übertreibungen zu vergessen. Wer also mal wieder in die Welt der Sitcoms eintauchen will, sich mit fünf jungen New Yorkern anfreunden will oder einfach nur jeweils gute zwanzig Minuten prächtig unterhalten werden will, sollte sich How I Met Your Mother auf CBS online, aber spätestens demnächst auf Pro7 im TV anschauen. Viel Spaß!

Update: HIMYM läuft ab 13.9.08 ab 14:10 Uhr auf Pro7.

My Name Is Earl

Posted in Serienjunkietum with tags , , , , , , , , , , on Montag, 10. März 2008 by mediensucht

buddy_earl_thumb.jpg Heute möchte ich mal wieder eine Serie vorstellen, die mir gleich aus mehreren Gründen sehr am Herzen liegt. My Name Is Earl ist eine Comedy-Serie aus den USA (woher auch sonst ;-)) – eine Art Sitcom, die allerdings weitestgehend außerhalb von Studios gedreht wurde/wird und ohne Konservenlacher auskommt. Es geht um den Kleinkriminellen Earl Hickey (der fantastische Jason Lee), der nach einem Lotteriegewinn und einem Unfall plötzlich an das Karma glaubt und seine früheren Schandtaten wieder gut machen will. Dazu erstellt er eine Liste mit seinen Verbrechen, die er Punkt für Punkt abarbeiten will. Zunächst muss Earl sich gegen seine Ex-Frau Joy (die für ihre Darstellung mit dem Emmy bedachte Jaime Pressly) wehren, die nach dem Gewinn trachtet, mit der Earl sich aber nach einigen Folgen versöhnt. Behilflich bei der Abarbeitung der Liste ist Earls Bruder Randy (Ethan Suplee), ein liebenswerter Tollpatsch, der in seiner naiven Art für viele Lacher zuständig ist. Womit wir schon beim ersten großen Pluspunkt der Serie wären.

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Der Humor der Serie ist wunderbar. Er resultiert zum Einen aus den schrägen Figuren, die fast alle ziemlich übertrieben gezeichnet sind, die aber nie der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Neben den zwei Brüdern gibt es da die schon genannt Ex-Frau Joy, die zwar anfangs noch auf das Geld aus ist, später aber viel Herz für Earl und „seine“ Kinder zeigt. Diese Kinder sind gar nicht wirklich Earls Nachwuchs. Eines wurde vor Earls Hochzeit mit Joy fremdgezeugt, das andere Kind geht auf die Kappe von Joys neuem Lover. Dieser Neue ist Crap Man Darnell (Eddie Steeples), ein mysteriöser Koch in Earls Stammkneipe und eigentlich dessen Freund. Er kommt ziemlich dümmlich rüber, glänzt aber bisweilen mit überraschendem Wissen zu verschiedenen Themen.

Neben den sympathischen Hauptcharakteren glänzt die Serie mit namhaft besetzten Nebenrollen. So spielt Giovanni Ribisi einen ehemaligen Kumpel von Earl, der immer noch seinen kriminellen Machenschaften nachgeht. Beau Bridges ist als ungeliebter Vater zu sehen. Thematisch backt My Name Is Earl auf den ersten Blick kleine Brötchen. Die Geschichten sind aus dem (amerikanischen) Alltagsleben gegriffen. Dennoch berührt die Serie so ganz nebenbei auch auf kritische Art einige brisante Themen, ohne aber mit der Moralkeule zu schwingen. Des Weiteren ist die Serie gespickt mit vielen witzigen Details. Catalina (Nadine Velazquez), das Zimmermädchen in dem Motel, wo Earl und Randy wohnen, scheint in einigen Folgen erbittert auf Spanisch zu fluchen. Übersetzt man den Wortschwall aber, ergeben sich freundliche Danksagungen an das Publikum. Auf einigen Zetteln und Aufklebern sind Werbesprüche für hochauflösendes TV zu lesen, aber nur für den Zuschauer, der die Serie tatsächlich in HDTV sieht. Auf Fotos, die in der Serie von Earl gemacht werden, hat dieser immer seine Augen geschlossen. Mehr von diesen Kuriositäten gibt es hier nachzulesen.

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Alles in Allem ein schönes Paket aus sympathischen Figuren, wunderbarem Humor, unterhaltsamen Geschichten und einer kleinen Portion Gesellschaftskritik. In Deutschland ist eine Ausstrahlung von My Name Is Earl ab Herbst 2008 bei RTL geplant. Bisher lief die erste deutschsprachige Staffel der Serie nur im alpenländischen Fernsehen. Wahrscheinlich geht bei der Synchronisation einiges an Flair verloren, wenn man dem Kollegen Hirngabel glauben kann, ich bin aber ganz zufrieden mit der Übersetzung. Deshalb noch der obligatorische Satz am Abschluss der Sehempfehlung: Bleibt zu hoffen, dass RTL der Serie eine Chance gibt und My Name Is Earl auch in Deutschland seine Fans findet.